ドイツ文学
Online ISSN : 2433-1511
Sonderthema: Yoko Tawada - Poetologie der Exophonie
Distanz bewahren
Yoko Tawadas absichtliche Missverständnisse
Ann Cotten
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2021 年 161 巻 p. 28-46

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抄録


Obwohl interkulturelle Autorennnie oft die Rolle von Vermittlernnnie einnehmen müssen, hat sich Tawada zum Großteil davor bewahrt und sich eher einen Ruf als charmante Querdenkerin zu harten Themen erworben, die allerdings nicht immer in aller Härte rezipiert werden. Projektionen exotischer und poststrukturalistischer Schlagwörter wie Exotik, Leere, Mehrdeutigkeit und Rätselhaftigkeit auf Interkulturelles generell und spezifisch auf Asien verstellen möglicherweise den Blick auf die eigentlich ziemlich radikalen Standpunkte derTexte. Ein genauerer Blick auf die Szenen in Tawadas „Ein Balkonplatz für flüchtige Abende“ (2019), in denen sprachliche Missverständnisse zur Erzeugung neuer Räume benutzt werden, wird unterstützt von Kommunikationstheorien aus dem frühen bis späten 20. Jahrhundert sowie durch einen Vergleich mit der interkulturellen, anpassungsabgewandten Redekultur in afroamerikanischen Sprechweisen, wie sie von Henry Louis Gates Jr beschrieben werden. Judith Butlers Lektüre (2015) von Jean Paul Sartres Einleitung zu Frantz Fanons „Les damnés de la terre“ (1961) ergänzt mit einer postkolonialen Perspektive, was es bedeutet, wenn traditionell dominante Positionen zu „Dritten“ in der Kommunikationsstruktur degradiert werden. Die „Sprödigkeit“ oder „Widerspenstigkeit“, die Tawadas Schreiben oft aus deutscher Perspektive bescheinigt wird, ist nur die Erscheinungsform nach außen der Fundamentbildung eines dritten Raums, auf den konventionelle Sichtweisen keinen Zugriff haben.

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© 2021 Japanische Gesellschaft für Germanistik
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