Linguisten-Seminar : Forum japanisch-germanistischer Sprachforschung
Online ISSN : 2434-5407
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Über die Asymmetrie von „Ursprung“ und „Ziel“
Eine korpusbasierte Studie am Beispiel der Partikel- und Doppelpartikelverben der Fortbewegung mit fahren
Miho TAKAHASHI
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2021 年 3 巻 p. 33-49

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抄録
Zwischen dem „Ursprung“ und dem „Ziel“ einer Fortbewegung liegt eine konzeptuelle sprachliche Asymmetrie vor: Während der Zielort beim Ausdruck der Fortbewegung als essenzieller Bestandteil zumeist identifiziert wird, ist der Ursprungsort nur optional zu nennen (vgl. Ikegami 1987). In diesem Beitrag wird erforscht, ob und wie deutlich die Asymmetrie von „Ursprung“ und „Ziel“ im Zusammenhang mit Fortbewegungsverben im Deutschen ausgeprägt ist. Gegenstand der Analyse sind das Verb fahren und einige Partikel- und Doppelpartikelverben mit fahren (ausfahren, einfahren, hinausfahren und hineinfahren). Im Rahmen der Analyse wird vor allem der Frage nachgegangen, wie die im Verb kodierten Weginformationen bei den Partikel- und Doppelpartikelverben mit fahren realisiert werden können. Basierend auf den Korpusuntersuchungen wird argumentiert, dass Ursprungs- und Zielort im Fortbewegungskontext, informationsstrukturell gesehen, nicht gleichwertig sind. Anhand der Daten wird herausgestellt, dass bei dem Partikelverb einfahren und dem Doppelpartikelverb hineinfahren recht häufig der Zielort als Wegargument ausgedrückt wird. Das Partikelverb ausfahren wird tendenziell mit einem Ursprungsort kombiniert, jedoch ist die Häufigkeit der Fälle relativ gering. Ein nicht explizierter Ursprungsort lässt sich grundsätzlich aus dem Kontext erschließen. Bei hinausfahren wird eher auf einen Zielort referiert. Als Fazit lässt sich festhalten, dass der Zielort — anders als der Ursprungsort — in der Tat als relevante neue Information vermittelt wird.
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