The Tohoku Journal of Experimental Medicine
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Zur Physiologie der Samenleiterbewegung
I. Die Form der Samenleiterbewegung bei direkter und indirekter Reizung
T. FujitaSh. Sugimura
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1929 Volume 13 Issue 3-4 Pages 341-356

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Abstract

Da die Ansichten über die Form der Samenleiterbewegung und ihre pathologische Bedeutung noch sehr geteilt sind, haben wir Versuche angestellt, und zwar zunächst Reizungsversuche am Kaninchen- und Meerschweinchensamenleiter in situ sowie im ausgeschnittenen überlebenden Zustand unter direkter sowohl als auch indirekter (Hypogastricus-) Reizung. Die Resultate sind folgende:
Die Bewegung des Samenleiters ist in jedem Falle eine rasche, kräftige Längsverkürzung mit gleichzeitiger Dickenzunahme und Gerade- und Steifwerden.
Diese Kontraktion beginnt bei indirekter Reizung am vesikalen (urethralen) Ende und breitet sich sehr rasch über die ganze Länge aus und hält eine Zeitlang in diesem Kontraktionszustand an.
Bei direkter Reizung beginnt sie an der gereizten Stelle und breitet sich doppelsinnig aus, schwerer aber in testikulo-vesikaler Richtung, besonders bei Reizung des testikulären Eudes, als in entgegengesetzter, ohne jedoch allenfalls ausbreitungsunfäbig zu bleiben.
Eine peristaltische oder antiperistaltische Bewegung ist nicht nachweisbar.
Das Lumen des Samenleiterschlauchs verengert sich mit der Kontraktion, was Konstriktion der Ringmuskulatur bedeutet. Der weisslich durchschimmernde Inhalt oder die hineingespritzte Tuschelösung wird von der zuerst kontrahierten Stelle in den noch schlaffliegenden Teil, aber sogleich mit der Kontraktion des ganzen Schlauchs nach der natürlichen Öffnung ausgetrieben. Mit der Erschlaffung verschiebt sich der Inhalt wieder zurück. Das lässt die Möglichkeit der Aspiration einer ausserhalb der Samenleiteröffnuug befindlichen Substanz vermuten.
Aus solchen Tatsachen kann man schliessen, dass die Pathogenese der akut aszendierenden infektiösen Epididymitis (gonorrhoica) und ebenfalls der (von Oppenheim so benaunten) Epididymitis antiperistaltica auch ohne Aunahme einer Antiperistaltik erklärlich ist.
Die Form der reflektorischen Samenleiterbewegung unterscheidet sich in nichts von der bei indirekter Reizung stattfindenden.
Auch die Bewegung des Hunde- und Katersamenleiters ist prinzipiell ganz gleich, stellt eine Längsverkürzung dar, die aber nicht so kräftig ist, wie bei Kaninchen und Meerschweinchen.

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