Abstract
(1) Bei Kaninchen kann man durch langdauernde und wiederholte intravenöse oder intraperitoneale Injektion von Fettkörpern die Serumlipase vermehren. Von den zum Versuch verwendeten Fettkörpern war die Steigerungsfähigkeit bei Lebertran und Hydnocarpusöl am deutlichsten, bei Kaprinsäure und Tristearin mittleren Grades, aber bei Tripalmitin und Triolein fast gar nicht.
(2) Durch Behandlung mit Fettkörpern, die mit Schweineserum gemischt sind, zeigten die Serumlipasen nur beim Lebertran- und Tristearinversuch etwas Neigung zur Steigerung, sonst vielmehr Abnahme.
(3) Bei mit Tuberkelbazillen geimpften und zugleich mit Fettkörpern behandelten Kaninchen war die Vermehrung der Serumlipase besonders auffallend, soweit Kaninchen Immunität gegen Tuberkulose gewannen und Heilungstendenz zeigten.
(4) Bei Cholesterininjektion trat Abnahme des Lipasetiters ein und bei Lezithininjektion geringe Vermehrung.
(5) Durch Blockierung des retikuloendothelialen Systems sank der Lipasetiter; und beim blockierten Kaninchen trat keine Vermehrung durch Lebertraninjektion mehr auf.
(6) Die durch Fettinjektion erzeugten Serumlipasen stammen wahrscheinlich immunisatorisch als Gegenstoffe aus dem retikuloendothelialen System.
(7) Beim Kaninchenversuche zeigte die Serumlipase durch langdauernde enterale Fettzufuhr keine merkwürdige Veränderung.