Abstract
An Kranken mit exsudativer Pleuritis, und zwar bei einem stationären Zustand des Krankheitsprozesses
1. Wenn das Exsudat in grossen Mengen (Mengen, die soweit es mir nur erlaubt war, entleert werden konnten) durch Punktion entnommen worden ist, waxen im Blute Eiweissgehalt, kolloid-osmotischer Druck sowie Druck pro % im allgemeinen transitorisch erniedrigt.
Bei kleineren Mengen des beseitigten Exsudates (also auch bei geringerer Ansammlung des Exsudates) war dieses Absinken in 24-stündigem Ablauf wieder hergestellt. Bei grösseren Mengen entnommenen Exsudates (also auch bei reichlich angesammeltem Exsudate) pflegten Eiweiss und kolloid-osmotischer Druck noch in 24 Stunden auf erniedrigtem Zustand zu beharren.
2. Eiweiss und kolloid-osmotischer Druck desjenigen Exsudates, welches nach Ausführung der Punktion von neuem angesammelt war, wiesen im allgemeinen niedrigere Werte als dieselben des zuvor vorhauden gewesenen Exsudates auf.
3. Bei dem Verfahren, wo man bei intensiver Exsudatsansammlung grosse Mengen Exsudat (ca. 1500ccm) entnommen hatte und in unmittelbarem Anschluss daran die physiologische NaCl-Lösung gleicher Menge in die Pleurahöhle infundiert hat, waren Bluteiweiss und dessen kolloid-osmotischer Druck im allgemeinen nicht erniedrigt, sondern eher erhöht.
4. In der NaCl-Lösung, welche in die durch Punktion entleerte Pleurahöhle eingeführt worden ist, nahm Eiweiss allmählich schubweise zu, bis dasselbe ain 5. bzw. 7. Tage nach Kochsalzinfusion annähernd dieselbe Konzentration als wie die Konzentration des Eiweisses des zuvor vorhanden gewesenen Exsudates erreichte. Die Zunahme des kolloid-osmotischen Druckes ging im wesentlichen der des Eiweissgehaltes parallel, in jedem einzelnen Fall war dies jedoch nicht immer der Fall. Mithin war der Druck pro % ziemlich stärkeren Schwankungen unterworfen.