Abstract
Obige Versuchsergebnisse fasse ich hier zusammen:
(1) Adrenalin und Thyroxin beeintrachtigen den intermediären Fettstoffwechsel. Auffallend ist dabei besonders die Reduktion des Fettgehalts der Leber, die stets mit vermehrtem Mengenverhältnis der ungesättigten Fettsäuren auf Kosten der gesättigten Komponenten einhergeht, was bei Adrenalin durch Zunahme der hoch ungesättigten und bei Thyroxin die der weniger ungesättigten Fettsäuren verursacht wird.
(2) Die genannten Kennzeichen der Hormonwirkungen auf den Fettstoffwechsel sind auch bei den mit Olivenöl gemästeten Tieren genau nachzuweisen. Keine Fettablagerung erfolgt dabei in der Leber, in den übrigen Beziehungen steht der Fettbestand in der Mitte zwischen den beiden nur mit einem der betreffenden Mittel behandelten Tieren.
(3) Die durch Chloroform verursachte Fettleber kann auch verhaltnismässig leicht von Thyroxin oder Adrenalin beeinflusst werden. Besonders wirksam erweist sich Adrenalin, durch dessen Wirkung die Zeichen der Chloroformleber fast vollständig unterdrückt werden.
(4) Dagegen lässt sick die Phosphorleber von Thyroxin gar nicht beeinflussen. Erst durch eine grosse Dose Adrenalin kann die kolossale Anhäufung des Fetts in der Leber bekämpft werden, nicht aber die Veränderung des Mischungsverhältnisses der Fettsäuren, das sich dabei, gleich wie bei der typischen Phosphorleber, ausgesprochen zugunsten der gesättigten Komponenten verschiebt.