Abstract
Es ist uns gelungen, auf Grund der Sublimat-Fuchsinreaktion Takata's eine neue Methode zur Bestimmung der “Flockungszahl”;des Blutserums zu schaffen, die die Möglichkeit bietet, den Grad der Labilität resp. Stabilität der Blutkolloide in exakten Zahlen auszudrücken. In vorliegender Arbeit wird besonders ausführlich über die Methodik der “Flockungszahlreaktion” und die für den Reaktionsverlauf massgeblichen physikalisch-chemischen Faktoren berichtet.
Die Bestimmungen sollen möglichst bei derselben Temperatur (20°C) stattfinden, da die Flockungszahl mit steigender Temperatur zu- und mit fallender Temperatur abnimmt. Die Flockungszahl bei 20°C wird als “absolute Flockungszahl” bezeichnet.
Die Flockungszahlreaktion zeichnet sich durch ihre technische Einfachheit, grosse Empfindlichkeit und nicht zuletzt durch ihre scharfe Ablesbarkeit aus. Ferner nimmt die Flockungszahlbestimmung eigentlich keine längere Zeit Anspurch, bei geübten Händen ja sogar nur 10-15 Minuten. Bei Würdigung ihrer Fähigkeiten hat die Reaktion ausserdem noch den Vorteil, dass sie ohne besondere Apparate selbst in einem kleinen Laboratorium oder im klinischen Betrieb am leichtesten durchführbar ist.
Über die normalen Flockungszahlwerte der männlichen Sera sowie das zyklische Verhalten der Flockungszahlreaktion bei weiblichen Individuen soll demnächst berichtet werden.