Wenn man an der isolierten überlebenden gesunden sowie an den pathologischen Krötennieren die glomeruläre Durchströmung mit 0, 02, 0, 05 and 0, 1 %iger Zucker-Ringerlösung vornimmt und daneben das Phlorrhizin in einer Konzentration von 1:30000 tubulär oder glomerulär einwirken lässt, so ergibt sich wie folgt.
1. Es tritt die Glykosurie oder deren Verstärkung ein, was sich bei glomerulärer Applikation von Phlorrhizin in erheblicherem Masse einstellt.
2. Der Angriffspunkt scheint im Nierenepithel lokalisiert zu sein, und der Wirkungsmechanismus dürfte höchstwahrscheinlich in der Regulierung bzw. Einschränkung der Zuckerruckresorption in den Nierenepithelien bestehen.
3. Das Phlorrhizin ist jedoch keineswegs befähigt, die Nierenepithelien zur aktiven Sekretion des Zuckers anzuregen.
4. Oben erwähnte Wirkung von Phlorrhizin tritt aufs deutlichste in Erscheinung beider Kantharidinniere, deren Glomerulistärker, deren Tubuli aber unerheblich geschädigt sind, während sie sich bei der Uranniere, deren Kanälchenepithelien hochgradig beschädigt sind, weniger intensiv geltend macht.
5. Das Phlorrhizin, zum mindesten im in meinen Untersuchungen verwendeten Konzentrationsbereich, lässt keine diuretische Wirkung erkennen.
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