The Tohoku Journal of Experimental Medicine
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Über die Veränderungen des intermediären Kohlehydrat= und Wasserstoffwechsels in der Leber in den Shockzuständen
I. Mitteilung: Anaphylaktischer Shock
Shigeo Tsuge
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1938 Volume 32 Issue 5-6 Pages 531-557

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Abstract

Um einen Einblick darin zu erhalten, ob und welche Veranderun-gen der intermediäre Kohlehydrat- und Wasserstoffwechsel in der Leber im anaphylaktischen Shock erfahren würden, wurden an zuvor sensibilisierten Kaninchen der Milchsäure-, Zucker-, Hämoglobin- und Eiweissgehalt des der Leber zuführenden arteriellen und Pfortader-blutes sowie des von der Leber abfliessenden Lebervenenblutes be-stimmt, dann bei denselben Kaninchendurch Reinjektion von Pferd-serum der anaphylaktische Shock hervorgerufen und dadurch entstan-dene Veränderungen der genannten Daten zeitlich vergleichend analy-siert.
Zuerst wurde die Kontrollversuch an normalen Kaninchen ange stellt, um den Einfluss der wiederholten Blutentnahme zu untersuchen, % indem physiologische Kochsalzlösung in gleichen Mengen, wie die Pferdserummengen, die im Hauptversuch angewandt werden sollen, in die Ohrvene injiziert und an wiederholt entnommenen Blutproben parallell Untersuchungen über das Verhalten von Milchsäure, Zucker, Hämoglobin und Eiweiss mit dem Hauptversuch vorgenommen.
1. Unter normalen Verhältnissen ist der Milchsäuregehalt im arteriellen Blut am grössten, im Pfortaderblut weniger gross und im Lebervenblut am kleinsten. Beim Zuckergehalt ist die Reihenfolge gerade umgekehrt, der Zuckergehalt zeigt nämlich im Lebervenenblut den höchsten Wert, demselben kommt das arterielle Blut am nächsten und das Pfortaderblut meist den niedrigsten Zuckerwert auf. Hin-sichtlich des Hämoglobingehaltes konnten fast keine Unterschiede zwischen drei Blutarten bemerkt werden. Der Eiweissgehalt ist im Pfortaderblut am grössten, im arteriellen Blut weniger gross und im Lebervenenblut am geringten.
Aus obiger Anführung geht nämlich hervor, dass normalerweise in der Leber gleichzeitig mit dem Milchsäureschwund die Zuckerbild-ung vor rich geht, und dass das aus dem Darm mobilisierte Eiweiss in der Leber aufgespeichert ist. Obwohl der Milchsäure- und Zucker-gehalt nach erfolgter Injektion von Kochsalzlösung durch wiederholte Blutentnahme graduell zu wenn auch geringfügiger Zunahme geneigt sind, ist die Reihenfolge der drei Blutarten hinsichtlich der betreffen-den Daten beibehalten, so dass die Kurven sich niemals kreuzen. Der Hämoglobingehalt nimmt zu allmählicher Blutverdünnung ab, ebenso auch vermindert sich der Eiweissgehalt; offenbar besteht hier eine Verdünnung der Eiweisskonzentration. Obwohl die Reihenfolge des Eiweissgehaltes in drei Blutarten häufig kreuzen, zeigt der Eiweissge-halt des Lebervenenblutes aber stets den niedrigsten Wert.
2. Unmittelbar nach Shockausbruch nimmt der Milchsaurege-halt im arteriellen Blut ab, im Pfortaderblut mehr oder weniger zu and erheblich ist die Zunahme im Lebervenenblut, die dieselbe der ersten zwei Blutarten übertrifft, so dass die Reihenfolge der drei Blutarten gerade ins Gegenteil umschlägt, and nachher zeigt der Milchsaure-spiegel in derartiger umgekehrten Reihenfolge mit dem Zeitablauf deutliche Erhöhungen in drei Blutarten.
Der Zuckergehalt im Lebervenenblut nimmt schon unmittelbar each Shockausbruch und nachher auch allmählich zu, während er im arteriellen Blut and im Pfortaderblut bald each Shockausbruch fast unverändert bleibt, hernach nach vorübergehender geringer Zunahme abnimmt. Diese Diskrepanz im Zuckerspiegel zwischen dem arteriel-len sowie Pfortaderblut und Lebervenenblut deutet mit grosser Wahr-scheinlichkeit darauf hin, Bass beim anaphylaktischen Shock eine aus-gesprochene Glykogenolyse in der Leber stattfindet, wobei auch zu-gleich der vermehrt gebildete Milchsäure Hand in Hand damit mobili-siert wird und obendrein infolge der Störung der Leberfunktion die Milchsäureresynthese gestört ist.

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