Abstract
Das Kalomel bewirkt bei Kaninchen wie bei anderen Tieren bei stomachaler Darreichung eine Kotabführung, obgleich die dafür benötigte Menge grösser als bei anderen Tierversuchen ist.
Die Kotabführung kommt bei Kaninchen dadurch zustande, dass das Kalomel sowohl im Dünn- als auch im Dickdarm durch Einwir-kung der von ihrer Schleimhaut abgesonderten Flüssigkeit in eine vorläufig noch unbekannte lösliche Verbindung umgewandelt wird und als these die peristaltischen Bewegungen fördert. An dieser Umwand-lung beteiligt sich weder die Galle noch der Pankreassaft.
Die Beschleunigung der peristaltischen Bewegungen wird dadurch herbeigeführt, dass die umgewandelte Substanz zuerst auf die sensiblen Nervenenden der Schleimhaut wirkt und dann mittelbar den Auerbachschen Nervenplexus in Erregung versetzt. Dabei lässt sich eine Erregung der parasympathischen Nervenenden gar nicht nachweisen.