Abstract
Die Erscheinungsweise der α-Wellen wurde vom statistisch-me-chanischen Standpunkte aus untersucht.
1. Es wurde der Nachweis dafür analytisch erbracht, dass sich die Nervenzellen der Grosshirnrinde als elektrische Dipole betrachten lassen, von denen der Dipolmoment in der Richtung der Längsachse der Zellen gerichtet ist und mit einer bestimmten Periode zeitlich schwankt.
2. Die ganze Grosshirnrinde wurde in eine Anzahl der elektro-physiologischen Regionen eingeteilt, denen je ein bestimmter durch-schnittlicher Dipolmoment und eine bestimmte Zelldichtigkeit zukom-men. Es wurde nachgewiesen, dass die elektrische Schwankung an einem Punkt der Kopfhaut mit dem Produkt aus dem Dipolmoment der Zellen, der Zelldichtigkeit und dem räumlichen Winkel propor-tional ist, der mit seinem Scheitelpunkt an der differenten Elektrode auf der Kopfhaut üiber die in Frage stehende Rindenregion steht.
3. Die Phase der Schwankung des Dipolmomentes wurde als ganz zufällig angenommen und folgendes statistisches Gesetz in bezug auf die Erscheinungsweise der ä-Wellen abgeleitet, nämlich: W=2h2Ae-h2A2dA, wobei W die Wahrscheinlichkeit dafür bedeutet, dass die Amplitude der α-Wellen zwischen A und A+dA liegt, h ist andererseits aus verschiedenen physiko-chemischen, cytoarchitektonischen und physio-logischen Grössen zusammengesetzt, wie folgt:
h=√N/0, 955ks∑i=1μiσiΩi, (i=1, 2, 3, ……), wobei N die gesamte Anzahl der aktiven Nervenzellen, k eine Konstante in bezug auf die Leitfähigkeit des Mediums, s die Anzahl der elektrophysiologischen Rindenregionen, üi den Dipolmoment der i-ten Region, σi ihre Zelldichtigkeit, Ωi ihren räumlichen Winkel und 0, 955 den Korrektionsfaktor in bezug auf die Zellorientierung be-deutet. 4. Das zeitliche Mittel A der Amplituden der α-Wellen hängt von den oben genannten Faktoren in folgender Weise ab, nämlich:
A=0, 955k√πsΣi=1μiσiΩi/2√NAuf Grund dieser Beziehung wurde die Verteilung der α-Wellen über die Kopfschwarte diskutiert, und der Schluss gezogen, dass sie unstetig verlaufen muss. Dies Verhältnis interresiert uns umso mehr, als sich der experimentelle Beweis hierfür leicht erbringen lässt.
Es wurden auch die Hemmung und Förderung der α-Wellen, insbesondere ihre Abhängigkeit von der Stärke des Dipolmomentes und der Zahl der aktiven Rindenzellen diskutiert.