The Tohoku Journal of Experimental Medicine
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Über die Funktionsstörungen der Niere bei Masugi-Nephritis
Naoto Siozawa
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1943 Volume 45 Issue 3-4 Pages 340-368

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Abstract

Esist mir gelungen, bei Kaninchen durch Injekt on von aus hin-reichend immunisierten Enten gewonnenem Serum diffuse Glomera-lonephritiden von verschiedenem Grade, d. h. Nephritiden von akuter und chronischer Form, ferner sekundäre Schrumpfniere hervorzurufen, welche den Glomerulonephritiden bei Menschen sehr ähnlich sind. Bei jeder Form dieser Masugi-Nephritis wurden im ganzen Verlauf in Intervallen von einer bestimmten Zeit die Untersuchungen in bezug auf Hämoglobin, Serumeiweiss, dessen k. o. D., Serumchlorid, Chlorid-ausscheidung im Harn, ferner Glomerulusfiltrat (GF) und Rückre-sorption (RR) sowie Kreatininausscheidung durchgeführt. Damit wurden in jedem einzelnen Stadium der experimentellen Glomeru-lonephritis der Wasser-, Eiweiss- und Chlorstoffwechsel sowie die Funktionen des Glomerulus sowie der Tubuli untersucht. Aus den Versuchsergebnissen geht folgendes hervor:
1. Im allerfrühesten Stadium der Masugi-Nephritis, wo noch keine pathologischen Harnbefunde erkennbar waren, verkleinerte sich die Harnmenge infolge Abnahme des GF, wobei aber das Verhältnis von RR zu GF noch fast einen normalen Wertzeigte. Die Hämoglobin konzentration nahm erheblich ab. Die Wiederherstellung der durch Seruminjektion provozierten Blutverdünnung war sehr verzögert, zu-gleich wurde auf das Auftreten der Anämie hingedeutet. Von hohem Interesse ist, dass bei allen 3 Kaninchen, bei denen gerade in diesem ersten Stadium Untersuchungen durchgeführt werden konnten, die Zunahme des Serumeiweisses konstatiert wurde, wobei der kolloid-osmotische Druck (k. o. D.) des Blutes sich erhöhte, mithin der Druck pro 1% Eiweiss (Druch pro%) auch Steigerung zeigte. Was die Ausscheidung des Chlorides aus dem Glomerulus anbelangt, setzte sich die gesamte Ausscheidungsmenge wegen Oligurie beträchtlich herab, während die Konzentration des Chlors gut erhalten blieb, was eine leichtgradige Steigerung des Chloridgehaltes des Serums zur Folge hatte. Die Ausscheidungsmenge von Kreatinin verminderte sich des GF parallel laufend.
2. Im Anfangsstadium, wo die nephritischen Symptome (Albu-minurie, Mikrohämaturie, Blutdrucksteigung, Tendenz zur Ödembil-dung, u. a.) aufzutreten anfingen, ging Wasser aus dem Blut ins Ge-webe über, wurde das Blut eingedickt and die Hämoglobin konzentra-tion wiederhergestellt. Weil dabei auch das Serumeiweiss mit Wasser ins Gewebe überging, nahm das Serumeiweiss nicht immer zu, sondern es wurde manchmal vermindert gefunden. Dabei blieben grossmole-kuläre Eiweissteilchen verhältnismässig viel im Blut, was eine Her-absetzung des k. o. D. und mithin die des Drucks pro% herbeiführte. Vondiesem Stadium an wurden die Konzentration so wie die gesamte Ausscheidungsmenge des Harnchlorids erheblich gestört, und eine Re-tention des Chlorides im Serum wurde konstatiert. GF, RR sowie die Ausscheidungsmenge von Kreatinin waren nach wie vor vermindert.
3. Im maximalen Stadium (Krankheitsakme) zeigten sich die Befunde der oben genannten Untersuchungen immer stärker.
4. Im Rekonvaleszenzstadium blieb das Hämoglobin annähernd beim Anfangswert, und der k. o. D. des Serumeiweisses und Druck pro % kamen an den Anfangswert heran. Die Beziehung zwischen der Ausscheidung des Harnchlorids und der Konzentration des Serum-chlorids ist nicht deutlich, weildiese sich herabsetzte, wenn jene auch wiederhergestellt war. GF, RR sowie Ausscheidung von Kreatinin wurden wiederhergestellt, insbesondere erheblich beim Verschwinden von Ödemen. Bei der Polyurie, die bei Schrumpfniere oder chronischer Nephritis angetroffen wird, nahm das Verhältnis der RRzu GF ab, die Ausscheidung von Kreatinin war stark gestört.

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