In der biologischen Funktionsprüfung des Hypophysenvorderlappens stellt der Implantationsversuch von Zondek eines der gehäufigsten Verfahren dar. Was die Funktion des Vorderlappens betrifft, so ist sie zwar heute fast restlos klar gestelle worden, gibt es aber keine befriedigende Erklärung über die Wirkungsweise der Implantation auf das Versuchstier. In dieser Arbeit habe ich das Schicksal des implantierten Gewebes an der Stelle der Implantation untersucht, und ich habe versucht, Einblick in den Wirkungsmechanismus der Implantation dadurch zu bekommen, dass der erworbene Befund mit der Vorderlappenfunktion verglichen wird.
Versuchsanordnung. Es Wurden infantilen Mäusen einerseits frisches, anderseits 24 Stunden mit Aether ausgeschütteltes Stückchen Hypophysenvorderlappen des Ochsen intramuskulär in die Oberschenkel implantiert. Nach einer gewissen Zeit wurden die Tiere getötet, bei denen histologische Veränderungen an der Implantationsstelle untersucht und zugleich an den Genitalien aufgetretne biologische Veränderung genau beobachtet wurden. Ich bin etwa zu folgendem Resultate gekommen.
1. Frischer und ätherbehandelter Vorderlappen verhalten sich durchaus gleich inbezug auf die biologische Reaktion, einschliesslich ihrer Auftrittszeit nach der Implantation.
2. Das Parenchym des implantierten Vorderlappens fällt von vornherein immer fortschreitender Nekrose anheim, ohne das geringste Zeichen der Degeneration zu zeigen. Der Verlauf ist wie forgt:
a) 24 Stunden nach der Implantation machen sich schon regressive Veränderungen sowohl im Zentrum als auch an den Randpartien der Vorderlappenzellens bemerkbar.
b) 48-72 Stunden nach der Implantation zeigt das Stückchen Nekrose auf, indem die zentralen Teile in käsige Degeneration geraten. Es kann auch vorkommen, dass sich dort Eiterzellen und Gewebsdetritus ansammeln, und die Randpartien stark wuchen, was zur Herdbildung führt.
c) Nach 100 Stunden bilden sich Eiterherde an der Implautationsstelle oder werden sie sogar mit fibrillären Bindegewebe ersetzt.
Aus diesen Tatsachen forgt, dass die durch Implantation des Hypophysenvor-derlappens bedingten Biologischen Veränderungen nicht auf Zufuhr eines endokrinen Organs, sondern auf die vorübergehende pharmakologische Wirkung des im implantierten Gewebsstücks enthaltenen Hormons zurückzuführen sind.
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