Es ist noch nicht endgültig klar gemacht, wie die Adrenalinabsonderung aus den Nebennieren durch Diphtherieintoxikation beeinflusst wird. Deswegen hat Verfasser in vorliegender Mitteilung, urn diese Frage aufzuklaren, eine Reihe von Experimenten durchgeführt. Methodisches : Die Versuche wurden an etwa 2, 5 kg schweren Kaninchen ausgeführt. Die StammlOsung von Diphtherietoxin, die hier gebraucht worden ist, betrug als minimale letale Dose fut Meerschweinchen 1/500ccm. Injiziert man dem Kaninchen 0, 1 ccm dieser 1% igen wässerigen Lösung pro kg, so geht in den meisten Fällen nach 4 bis 5 Tagen das Tier zu Grunde. Diese vergifteten Kaninchen wurden 24, 48 und 72 Stunden nach der Intoxikation zum Versuchen gezogen. Das Tier wurde in Ruckenlage fixiert und unter Urethannarkose 1, 0 g pro kg laparotomiert. Die Entnahme des Nebennierenvenenblutes erfolgte mit Hilfe der Cava-Tachenmethode von Stewart und
Rogoff. Der Adrenalingehalt des aus den Nebennieren entnommenen Blutes wurde mittels seiner spezifischen Wirkung auf isolierte Kaninchendarmstucke bestimmt, ferner wurden sofort nach Ausfiihrung der Blutentnahme die beiden Nebennieren herausgenommen, urn deren Adrenalingehalt durch das kolorimetrische Verfahren von
Barker, Eastland und
Evers abzuschätzen. Ergebnisse Ich entnahm das Blut um die Zeit, wo das Tier ruhig wurde. Bei den Kontrollversuchen war der Adrenalingehalt des Nebennierenblutes pro kg pro Min. im grossen und ganzen vom Individuum abhangig, wobei die Schwankung ungefähr zehnfach war, und zuwar zwischen 0, 000 888 mg und 0, 00 009 mg pro kg pro Min. betrug. Der initiale Wert des Adrenalingehaltes des Nebennierenblutes im Durchschnitt von 38 normalen Fallen betrug 0, 000 338 mg pro kg pro Min. Im weiteren Verlauf verminderte sich in der Mehrzahl der Falle allmählich die Adrenalinabsonderung, während sie in den anderen Tiergruppen von Moment zu Moment eine ziemlich starke Abnahme aufwies. Sowohl bei den normalen wie auch bei den diphtherietoxingeschädigten Kaninchen wurde die Blutausflussgeschwindigkeit aus den Nebennierenvenen mit dem zeitlichen Verlauf allmählich langsamer, aber bei den letzteren Fällen war die Blutausflussmenge pro kg pro Min. aus den Nebennieren immer sichtlich kleiner als bei den ersteren.Bei den Fällen von 24 Stunden nach der Intoxikation, bei welcheil die Intoxikationserscheinung leichtgradig war, betrug der initiale Wert im Durchschnitt von 31 Fallen 0, 000 256 mg pro kg pro Min., und er nahm im weiteren Verlauf allmahlich ab, recht allmählich wie beim Kontrollversuche. Bei den Fällen von. 48 und 72 Stunden nach der Toxininjektion, wie aus Fig. 1 ersichtlich, verminderte sich die Adrenalinabgabe auffallend, und zwar betrug der initiale Wert bei den ersteren 0, 000 180 mg (im Durchschnitt von 23 Fällen), bei den letzteren 0, 000107 rug (im Durchschnitt von 7 Fallen) pro kg pro Min. Im etwa 1 stündigen Ablauf zeigte der Adrenalingehalt des Nebennierenvenenblutes bei diesen beiden Tiergruppen noch keine nennenswerte Abnahme. Adrenalingehalt der Nebennieren : Die Resultate sind in Tab. I. zusammengefasst.Die durchschnittliche Gewichtszunahme der Nebennieren, die beim vergifteten Kaninchen in der Regel konstatiert wird, scheint wahrscheinlich auf dem Einfluss des Diphtherietoxins zu beruhen. Zusammenfassung : Aus obengeschilderten Tatsachen geht hervor, dass sich beim diphtherietoxingeschädigten Kaninchen sowohl die A drenalinabsonderung aus den Nebennieren als auch der Adrenalingehalt der Nebennieren im Verhältnis zum Vergiftungsgrad vermindert.
抄録全体を表示