Die Problematik des Erhabenen liegt in dem Zwiespalt zwischen dem scheinbar real existierenden Gegenstand und dessen subjektiver Repräsentation. Die Koinzidenz der Vorstellungsrepräsentanz mit seinem Ursprung wurde unsicher, seitdem Kant die Grenze der Vorstellung mit dem Begriff des Erhabenen ausgedrückt hat. Aber Kant umfaßt schließlich dieses Unvorstellbare mit dem Begriff der Vernunft, obwohl er andererseits die Unvorstellbarkeit ausdrücklich festgestellt hat. Sobald das Erhabene als, etwas‘ gefaßt wird, geht das Erhabene in das subjektive Repräsentationsssystem über. Das gegenwärtige Erhabene hat also die Aufgabe, die Unsicherheit der Vorstellung zu radikalisieren und das Vorstellungsschema zu zerstören.
Jean-Luc Nancy sucht die Unvorstellbarkeit des Erhabenen in dem Begriff der Einbildungskraft Kants und versucht, , die Kunst als Kunst‘ genau auf die Grenze der Einbildungskraft zu setzen. Aber was für eine Stelle ist denn das, , genau auf der Grenze‘? Dies besondere Feld scheint zuerst aller Kritik zu entkommen, in der Tat aber ist es selber ein Begriff, der als, auf der Grenze‘, die Unvorstellbarkeit‘ vertritt. Jean-François Lyotard thematisiert das Erhabene im Hinblick auf die Avangarde und führt einen Zeitbe-griff ohne Beziehung mit dem Bewußtsein ein. Das ist das, Jetzt‘, das das, Ereignis‘ im Sinne Heideggers genannt wird. Doch könnte sein, Jetzt‘ als, das gereinigte Sein‘ von dem Vorstellungsdenksystem befreit werden? Ist es nicht auch ein Ersatzbegriff für den Gegenstand des Seinsbedürfnisses? Dann wird es auch eine Repräsentanz für die Unvorstellbarkeit. Sowohl Nancy als auch Lyotard sehen die Schwierigkeiten Kants, doch geraten beide in das Denken der Repräsentation, indem sie das Unvorstellbare von der Seite der Vorstellung zu fassen versuchen.
, Die Gleichgültigkeit gegen Realität‘ ist eine These Schillers. Weil das Bedürfnis nach Realität existiere, müsse, das nicht Seiende‘ durch, das Seiende‘ ersetzt werden. Der Repräsentationsdenkweise liege die Auffassung zugrunde, daß der Ursprung durch etwas Anderes ersetzt werden sollte, meint Schiller. Wie wäre es denn, wenn man den Gegenstand nicht zu fassen versucht, sondern wenn man sich freiwillig der Gewalt des Gegenstands unterwirft? Nicht daß man sich mit der Unfaßbarkeit auseinandersetzt, sondern diese Unmöglichkeit einfach hinnimmt, ist die idealistische Methode Schillers. Die Frage Schillers ist ganz neu und radikal. Diese Art von Experiment wird in einer idealen Situation, anhand des, Ideals‘ durchgeführt, wie Schiller das selbst nennt. So heißt, Idealismus‘ das reine Feld des Experiments und, Idealist‘ heißt der sogenannte, Physiker des Geistes‘.
Wenn das Bedürfnis nach Realität abgeschafft wird, wird das bisher als Ursprung angesehene Dasein zur Fiktion, und die diesem Original zugeordneten Repräsentationen verlieren den Boden und brechen zusammen. Und nur das Nachbild, das den Ursprung verloren hat und nicht mehr als Repräsentation gilt, bleibt stehen. Das Feld, der Macht‘ ist also das Feld des, Scheins‘, der hinter sich keinen Ursprung hat. In dieser Welt schwimmt nur noch der, Schein‘ alleine. Und damit kehrt sich der Stellenwert der Realität und der Fiktion um. Die von dem Realisten, Wirklichkcit‘ genannte Realität fällt in die fiktionale Idealität und die von dem Idealisten, Schein‘ genannte Fiktion wird zur, Realität‘.
Mit der idealistischen Methode versuchte Schiller, uns von der uns beherrschenden Auffassungsweise zu befreien, und sein, Erhabenes‘ eröffnet uns neue Beziehungen zur, Realität‘.
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