1943 年 39 巻 1 号 p. 67-95,en6
Nach den klinischen Erfahrungen wird im allgemeinen behauptet, dass im fiebernden Zustand Digitalis viel schwächer einwirkt als sons t und dementsprechend dabei eine relativ grosse Dose verordnet werden muss, urn einen ordentlichen Heilerfolg zu verburgen. Urn diese Frage endgültig zu beantworten, beschäftigten sich mehrere Forscher mit tierexperimentellen Untersuchungen. Trotzdem stimmen die darin bestehenden Meinungen noch nicht gänzlich überein. Neuerdings habe auch ich iiber diese Frage einige experimentelle Untersuchungen ausgeführt.
Metodik.
Die Versuche wurden ausschliesslich an Katzen und Kaninchen durchgeführt. Zur Erhöhung der Körpertemperatur kamen Pepton und Vakzine in Gebrauch. Das Pepton wurde teils subkutan 1.0 ccm in 10 % iger Lösung pro Kilo Körpergewicht oder teils intravenös 20.0 ccm in 3.0 % iger Lösung pro Kilo injiziert. Als Vakzine kamen hauptsächlich das Typhus-und Gonovakzin in Betracht, beim ersteren wurde 0.24 ccm pro Kilo Körpergewicht intravenös für einmal und beim letzteren auch intravenös 1 mal taglich 5 Tage lang hintereinander in steigender Dose (0.5, 0.8, 1.0, 1.2 und endlich 1.5 ccm) injiziert. Als Digitalispräparate wurden g-Strophanthin, Digitoxin, Helleborein, Digitalis-Infusion und Digitalis-Tinktur untersucht. An diesen Präparaten habe ich zunächst die Wirkung auf normale unbehandelte Tiere und auf Fiebertiere beobachtet, dann die Digitaliswirksamkeit im fiebernden Zustand durch Vergleichen der bei beiden Tierreihen gewonnenen-Resultate sorgfältig beurteilt.
Ergebnisse.
Es wurde hier nach der Hatcher-Magnusschen Methode die minimale letale Dose der Digitalispräparate für beiden Tierreihen vergleichend ermittelt. Beim Kaninchen war die minimale letale Dose der reinen Glykosiden für die Fiebertiere ziemlich grösser als die fü die Kontrolltiere, während die minimale letale Dose der Digitalis-Infusion und der Tinktur dazu im ganz umgekehrten Verhäaltnis stand. Aber bei der Katze war die minimale letale Dose immer gröosser bei den Fiebertieren. Aus diesen Befunden kam dem Verfasser der Gedanke, dass die Abpahme der minimale letatle Dose von Digitalis-Infusion und-Tinktur, die beim fiebernden Kaninchen ermittelt wurde, wahrscheinlich nicht auf ihren eigentlichen wirksamen Bestandteil, sondern auf einige darin befindlichen Verunreinigungen (z. B. Kaliumsalz) beruhe. Nach dieser Ansicht kann man im allgemeinen zusammenfassend sagen, dass dass beim Fieberzustand die Empfindlichkeit des Säugetierherzens für Digitalispräparate mehr oder weniger herabsinkt.[Vgl. Original (japanisch) S. 67.]