Sulfagmanidin (Sulfanilylguanidin oder Sulfanilguanidin SG) soli nach
Marshall gegen Dysenterie-und Kolibazillen sehr giftig und seine Lösung schwer resorbierbar und infolgedessen für die lokale Infektion des Darmes z. B. bei Dysenterie sehr erfolgreich sein. Nach der Untersuchung des Verf. zeigt SG im Reagenzglas gegen
Shiga-, Komagome-A-, Flexner-und
Ohara-Bazillen eine ungefähr doppelt so starke bakterizide Wirkung wie p-Oxybenzylguanidin (OBG). Hinsichtlicn der entwicklungshemmenden Wirkung gegen diese Bazillen beim Zusatz der Nährboden erweist sich SG auch 2-2.5 mal so stark wie OBG.
Jedoch ist die Wirksamkeit des SG im Tierkörper gegen Dysenterie-und ähnliche Bazillen gegenüber dem OBG weit unterlegen. Von SG wurde Mäusen je 0.5 mg/10 g und von OBG je 0.3 mg/10 g (beide 1/10 der letalen Dosis) 4 Tage lang intraperitoneal gegeben. Nach dieser Vorbehandlung zeigen die Tiere gegen intraperitoneale Einführung absolut letaler Dosen von
Komagome-A-,
Flexner-und Ohara-Bazillen eine erhäte Resistenz. Dabei wird die Lebensdauer verlängert und werden Todesfälle vermindert. Bei OBG ist aber der Effekt viel stärker, indem die Todesfälle weit geringer sind bzw : ganz verschwinden. Wenn den so vorbehandelten Tieren 2/3 letale Dosen von
Komagome-A-Bazillen intraperifoneal gegeben und nach 24 Stunden von der Bauchhöhle und dem Blut aus die betrffenden Bazillen ausgesucht werden, so ist nach OBG die Bazillenzahl weringer und auch deren Nachweisbarkeit geringer als nach SG. Wenn nach Zuführung absolut letaler Dosen von
Komagome-A-,
Shiga-oder
Ohara-Bazillen beide Substanzen gegeben werden, so wird die Lebensdauer der Tiere auch verlängert und werden die Todesfälle vermindert, wenn auch der Effekt hier viel geringer als bei der Vorbehandlung ist. Bei diesen Versuchen ist auch OBG viel erfolgreicher als SG. Die Aussuchung der Bazillen von der Bauchhöle und dem Blut aus nach Einführung subletaler Dosen von
Komagome-A-Bazillen ergibt auch hier, dass bei OBG-Tieren die Bazillenzahl und Nachweisbarkeit der Bazillen viel geringer als bei SG Tieren ist. Jungen Ratten, die vorher per os mit
Shiga-Bazillen infiziert wurden, werden beide Substanzen (täglich je 15 mg/100 g OBG, je 20 mg/100 g SG) wiederholt per os gegeben. Dabei zeigen OBG-Tiere einen besseren Allgemeinzustand und eine geringere Bazillenzahl und Nachweisbarkeit der Bazillen im Darminhalt als SG-Tiere. Aus diesen Resultaten ergibt sich, dass Sulfaguanidin zwar hinsichtlich der direkt bakteriziden Wirkung gegen Dysenterie-und ähnliche Bazilien stärker als p-Oxybenzylguanidin, aber hinsichtlich der prophylaktischen und therapeutischen Wirksamkeit im Tierkörper p-Oxybenzylguanidin dem Sulfaguanidin weit ¨berlegen ist. Ferner ist aus der Analogie der wirkungsweise beider Substanzen sehr wahrscheinlich, dass Sulfaguanidin hauptsächlich nicht lokal wirkt, wie
Marshall angegeben hat, sondern vielmehr vornehmlich nach der Resorption ähnlich wie p-Oxybenzylguanidin wirkt.[
Vgl. Original (japanisch ) S. 106.]
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