抄録
In dem vorliegenden Beitrag werden zwei Gesichtspunkte besprochen, unter denen Einzelsprachen wie das Deutsche systematisch beobachtet werden. Bei dem einen Gesichtspunkt handelt es sich darum, wie das Wesentliche der Grammatik aus der lexikalischen Wirklichkeit abgeleitet werden kann. In der UG-orientierten Sprachtheorie wird dem Lexikon stets eine der Grammatik untergeordnete und somit sowohl zeitlich als auch konzeptuell sekundäre Rolle zugesprochen. Den anderen Gesichtspunkt bietet die kontrastive Linguistik. Auch diese musste in der neueren Geschichte der Linguistik infolge des methodologischen Wandels der UG-interessierten Generativen Grammatik von einer regel- zu einer prinzipienbasierten Theorie in die Lage versetzt werden, der Typologie als dem anderen global und empirisch konzipierten Trend der Sprachforschung zu dienen. Ein bahnbrechendes Feedback von der kontrastiven Linguistik auf die Sprachtypologie gab es dagegen bislang nicht.
Vor diesem Hintergrund sollen bewusst Perspektiven aus den beiden diskriminierten Teildisziplinen der Linguistik, der lexikalischen und der kontrastiven, miteinander verknüpft werden. Es wird der Grundwortschatz des Deutschen mit dem des Englischen verglichen, um zu überprüfen, ob und wie die daraus erworbenen Einsichten mit den in den letzten Jahren durch die Lexikonforschung der UG und die kontrastive Linguistik als Grenzfall einer Sprachtypologie erworbenen Erkenntnissen in Einklang gebracht werden können.
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