Abstract
Bei Kaninchen wurden, indem man sie bald den reinen Sauerstoff, bald die kohlensäurereiche, bald wiederum sauerstoffarme Luft einatmen liess und zu gleicher Zeit damit an ihnen durch elektrische Reizung (170-180Mal in der Miunte) des N.ischiadicus die Kontraktion des Unterschenkels hervorrief, die Ermüdungskurve, das Ermüdungsmaximum der Blutmilchsäure ermittelt und bier gewonnene Ergebnisse mitdenselhen bei der Einatmung von atmosphärischer Luft verglichen. Auf obige Weise habe ich Veränderungen in der Muskelermüdung, die durch die Inhalation von Luft von abnormer Zusammensetzung zustande kommen, verfolgt.
1. Bei der Einatmung von atmosphärischer Luft nimmt die Kontraktionshöhe des Muskels am Anfang der Arbeit rasch ab, dann bleibt in gleichmässiger Höhe für eine Zeitlang, um dann allmählich abzunehmen und schliesslich stillzustehen. Die Dauer der Kontraktions-fähigkeit wechselt je nach den Individuen.
Das Ermüdungsmaximum zeigt einen um ca. 30% grösseren Wert als der Milchsäurewert in der Ruhe.
2. Beider Einatmung von reinem Sauerstoff bietet die Kontraktionshöhe keinen merklichen Unterschied in ihrem Verlauf dar im Vergleich zur Einatmung von atmosphärischer Luft, es sei deem, lass die Dauer der Kontraktionsf¨ahigkeit beim Sauerstoff meist in geringerem Masse zunimmt. Das Ermüdungsmaximum zeigt ebenso wenig Unterschied zwisclien den beiden Arten der Einatmung.
3. Bei der Einatmung von kohlensäurereicher Luft nimmt die Kontraktionshöhe zu Arbeitsbeginn steil, alsdann weniger rapid aber fortdauernd ab, bis es schliesslich zum Stillstand kommt. Die Dauer der Kontraktionsfähigkeit erweist sich hier als am kürzesten, sie reduziert sich nämlich bis auf ca. _??_ der Kontrollseite.
Der Milchsaurespiegel des Bluts erhöht sich nach der Arbeit meistens nur in geringfügigem Masse gegenuber dem Milchsaurewert vor der Arbeit, in 3 von 7 Fällen wurde er umgekehrt ein wenig erniedrigt. Also ist das Ermudungsmaximum bei CO2-Vergiftung erheblich niedriger als bei der Inhalation atmosphärischer Luft.
4. Bei der Einatmung von sauerstoffarmer Luft nimmt die Kontraktionshöhe am Anfang prompt und dann stetig ab, im Vergleich zu derselben bei der Einatinung von Kohlensäure verläuft sie aber etwas mehr flack. Die Dauer der Kontraktion verkürzt sich auf ca. _??_ der Kontrollseite.
Der Milchsäuregehalt des gleich nach dem Stillstand der Kontraktion entnommenen Bluts zeigt einen erheblich erhöhten Wert gegenüber demjenigen vor der Arbeit, wobei das Ermudungsmaximum beinahe das Doppelte desselben bei der Kontrolle erreicht, also bei der Inhalation von gewöhnlicher Luft.