Abstract
Die Orientierung der Nervenzellen in der Grosshirnrinde des Menschen wurde statistisch untersucht, wobei sich folgende Gesetzmässigkeiten ergaben: 1. Für alle Rindenzellen, von denen sick die Längsachse mit Sicherheit bestimmen lässt, gilt folgendes statistisches Gesetz, nämlich:
N=Aekcosθ,
wobei N die Anzahl der Zellen, deren Langsachse gegen die Normale an der Rindenoberfläche um einen Winkel θ geneigt ist, A eine von der Messungszahl abhängige and k eine davon unabhängige Konstante darstellt.
2. Die Konstante k, welche die Tendenz der Zellen, ihre Läng-sachse senkrecht zur Rindenoberfläche zu orientieren quantitativ aus-drückt, ist je nach Rindenregionen etwas, aber je nach Rindenschi-chten sehr stark verschieden. Die letzteren ordnen sich dem k-Wert nach in folgender Reihe: Lamina ganglionaris>L. pyramidalis>L. granularis interna>L. granularis externa>L. multiformis. Diese Ge-setzmässigkeit ist dahin zu deuten, dass die Orientierung in die normale Richtung umso vollkommener ist, je grösser die Zellen sind.
3. Eswurden die physiologischeBedeutung dieserGesetzmässig-keit und der Mechanismus der Zellorieiitierung diskutiert.