An insgesamt 30, Fällen.von gesunden Frauen wurde die Gerin-nungszeit dey Körperblutes nach unserer neuen Methode stets serienge-mass zu 4 verschiedenen Zeitpunkten hintereinander bestimmt, die in dieser Mitteilung praktisch als Intervall, kurz vor, wahrend und gleich nach der Menstruation festgelegt wurden. Darauf wurden die Resul-tate der einzelnen Versuchspersonen je nach den verschiedenen Zeit-momenten miteinander verglichen. Die Ergebnisse sind folgende: 1. In ganzen Verlauf der Intervallzeit bleibt die Blutgerinnungs-fähigkeit fast unverändert und ihr Durchschnittswert ergab auch dies-mal eine Grösse, die gerade mit dem Werte des normalen Frauenblutes. in unserer früfheren Mitteilung übereinstimmt.
2. Während der Menstruation wurden die Gerinnungszeiten d age-gen ausnahmslos gegenüber jenen der normalen Zeit so beträchtlichh verzögert gefunden, dass ihr Verlängerungsgrad durchschnittlich 52, 2 Prozent und beim maximalen Falle bis zum 109, 1 Prozent des normalen Wertes betrug.
3. Diese Verzögerung der Blutgerinnungszeit scheint im grossen ganzen erst am Tage kurz vor der Periode einzusetzen und gleich nach ihrer Vollendung plötzlich wieder nachzulassen, da tatsächlich die kurz vor der Menstruation wahrgenommene Zunahme der Gerinnungszeit durchschnittlich 11 Prozent, und die gleich nach der Periode noch zückgebliebene 14, 6 Prozent des normalen Wertes entsprach.
4. Also wurde in der vorliegenden Arbeit einwandfrei erwiesen, dass im Blute der Menstruierenden eine deutliche Verzögerung der Ge-rinnungszeit, und zwar stets physiologisch bedingt, vorkommt.
5. DerEinfluss derMenstruationsvorgänge, derin besagter Weise auf die Gerinnungsfähigkeit des Blutes herabsetzend wirkt, ist gewiss nicht auf irgendeine Hormonenwirkung der Ovarien, sondern auf den Vorgang des während der Periode in der Gebärmutter stattfindenden Gewebszerfall in der Schleimhaut zurückzuführen.
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