An fang des 20. Jahrhunderts entstand in Europa mit Deutschland als Zentrum die sogenannte
Gymnastikbewegung, in der man statt des in die Form gegossenen SpieB-Maul Systems und der stili-
sierten schwedischen Gymnastik eine neue Gymnastik erfand. Im Zentrum dieser Bewegung stehend,
veranstaltete Franz Hilker (1881-1969) 1922 die "Tagung fuer kuenstlerische Koerperschulung" in Ber-
lin. 1923 publizierte er den Bericht der Tagung unter dem Titel "Die kiinstlerische Koerperschulung",
1925 gruendete er den Deutschen Gymnastikbund, und 1926 veranstaltete er die Tagung "gymnas-
tische Koerperbildung" in Duesseldorf. Im selben Jahr publizierte er sein Werk "Reine Gymnastik". 1931
veranstaltete er in Muenchen die Tagung "Gymnastik als Menschenbildung". Durch diese Tatigkeiten
schuf er eine starke Verbindung zwischen den vielen verschiedenen Gymnastikschulen. 1935 verfasste
er sein Werk "Deutsche Gymnastik", in dem er die Richtlinien der neuen Gymnastik festlegte. Auch
in Japan wurden schon in den 30er Jahren in einigen Buechern die vielfaeltigen Taetigkeiten der gym-
nastischen Schulen vorgestellt. Aber in diesen Buechern gab es nur unbefriedigende Beschreibungen
der im Rahmen der "Deutschen Gymnastik" verwirklichten Zusammenarbeit dieser Schulen.
Ziel der Arbeit ist es, zum Nachdenken ueber den Beitrag Rudolf Bodes zur "Deutschen Gymnas-
tik" anzuregen. Dabei sollen neben der "Deutschen Gymnastik" u.a. "Koerper und Kunst", "Was uns
not tut" und "Alte und neue Paedagogik" in "Kuenstlerische Koerperschulung" und "Vom Wesen der
Ausdrucksgymnastik" in "Kuenstlerische Koerperschulung, 3. erweiterte Aufl." und "Gymnastische
Korperbildung" und "Die Muenchener Gymnastiktagung" in der Zeitschrift des Deutschen Gymnas-
tikbundes "Gymnastik", sowie "Spannung und Entspannung", "Reine Gymnastik" und "Rudolf Bode -
Leben und Werk" beruecksichtigt werden.
R.Bode stellte "Schwung" ins Zentrum seiner Bewegungslehre und foerderte die lebendige und
rhythmische Bewegungsschulung. Er erkannte das Wesen vom Rhythmus im "rhythmischen Wech-
sel von Spannung und Entspannung" und in der "leiblich-seelischen Wechselwirkung" in der Bewe-
gung. Von diesem Ausgangspunkt aus entwickelte er seine Gymnastik. Weiterhin strebte er nach
der Koerperschulung, die F.Hilker vorschlug. In der Koerperschulung zielte man darauf, den Koerper
zum Traeger nicht nur leiblicher, sondern auch seelischer und geistiger Werte zu machen. So fuehrte
R.Bode die verschiedenen Richtungen der Gymnastikbewegung zusammen. Im Arbeitsgebiet der
Deutschen Gymnastik F.Hilkers, besonders in der "Grundschulung der Bewegung" leistete R.Bode
einen grossen Beitrag mit der Bewegung "Federn" und "Schwingen".
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