Nach Lexer's Bericht sind die komplozierten Dermoideysten des Hodens viel seltener als die des Eierstocks. Sie sind schon von Wilms, Lexer, Matta, Meyer, Chester u. a. ausführlich beschrieben.
Wilms gab an, dass die sogenannten Dermoide des Hodens in der Regel sehr kompliziert gebaut sind und sind sich in ihnen stets Abkömmlinge aller drei Keimblätter vorfinden. Neuerdings berichtete Chester, dass die Geschwulst unter 2000 männlichen daran Ererankten ungefähr einmal den Hoden betreffe und dass er nnter 101 Hodengeschwülsten 4 Dermoide finde. Da es in Japan noch an ausführlichen Berichten über Hodenmoide mangelt, möchte Verfasser einen Fall beschreinben. H. K., Bauer, 43 Jahre alt. Familien geschichte: Keine hereditäre Belastungen. Anamanese: Patient ist von Kindheit an sonst kerngesund. Als er etwa ein halbes Jahr alt war, fand seing Mutter, dass sein linker Hoden doppelt so gross als der rechte war. Vor etwa fünf Jahren litter an Urethritis gonorrhoica, wurde ärztlich behandelt und seitdem keine Beschwerde. Seit etwa ein halbem Jahr bemerkt er Anschwellung des linken Hodens, welcher sich allmählich nach dem Radfahren vergrössert. Spontan-oder Druckschmerzen bestehen nicht, nut beim Gehen ist die Geschwulst hinderlich.
Status praesens: Körperbau und Ernährung massig gut. Keine Abnormitäten an Brust-und Earchorganen. Lymphdrüsenschwellung nicht bemerkbar ausschliesslich von Inguinaldrüsen, weiche beiderseits erbsengross sind.
10. 11. 1925. Pirquet-R., Calmet-R. und W. R. alle negativ.
Harn und Stuhl o. B.
Die linke Hälfte des Hodensackes ist kindskopfgross, und eiförmig. Die Spitze des Eies ist gegen den Leistenring begrenzt, die Basis nach abwärts gerichtet. Die Hautfarbe ist am oberen Teile normal und am unteren rötlich. Unter der Haut befindet sich ein Tumor mit gleichmässig glatter oberfläche und prallelastischer Konsistenz.
Die Fluktuation wird undeutlich konstaiert. Die Haut über der Gechwulst schwer verschiebbar. Nirgends Transparenz.
Ein gedämpfter Perkussionsschall am oberen Teile und ein solid gedämpfter am hinteren unteren Teile. Punktion am oberen Teile ergab eine klare, bernsteingelbe Flüssigkeit.
Der rechte Hoden ist ganz normal.
Diagnose: Mischtumor des linken Hodens mit Hydrocele.
3. 11. 1925. Kastration des linken Hodens.
Makroskoposcher Befund des Timors:
Grösse: ca. 16cm. lang, 10cm breit. Durch die öffuung des Sagittalschnittes. welcher an der Medianlinie der Vorderwand bis Tunica propria parietalis geführt wird, entleert sich ca 100ccm. klare bernsteingelbe Flüssigkeit. Durch Eröffunuug des dem Hoden entsprechenden etwa gänseeigrossen Tumors stellte es sich heraus, dass er einen Sack darstllt mit ölig-breiiger Masse und Haaren darin. Dis Innenfiäche der sehr derben Sackand bildet an einer Stelle einen harten Vorsprung (Dermoidzapfen), wo Haarbüschel und ein grosser Zahn aufsiten und im Innern sich eine diche Knorpelschicht befindet Die Oberfläche deses Vorsprungs ist samt der Umgebung verkalkt.
Histoiogische Untersuchung:
Dis Sackwand bestsht ausserhalb der verkten Stellen offenbar aus Epidermis und Kutisschicht. Die Erstere zeigt ungefäbr den Bau den normalen Epidermisschicht während in der Le zteren Talg-und Schweissdrüsen und Haarfollkel fehlen. In der Umgebung der Dermoidzapfens befinder sich ein kirschgrosser Knoten, welcher unvollkommen entwickelte Embryonaldrüsen enthält. Der Bau des Samenleiters ist von der Norm stark abgewichen; Das Lumen ist innen von endothelartigen Platten-zellen bekleider und aussen von zwei Muskelschi chten umgenben—innere longitudinale und äussre cirkuläre Nirgends findet man normale Hoden—und Nebenhodensubstanz.

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