Die philosophische Betrachtung der Technik erfullt zwei Aufgaben: Erstens, wie das Wesen der Technik zu bestimmen ist; zweitens, wie die Moglichkeiten des Menschen inmitten der technischen Welt zu verstehen sind. Heidegger versucht in seinen Bremer Vortragen (1949), aufgrund der Einsicht in die Abwesenheit der "Nahe" in der technischen Welt, einerseits das Wesen der Technik als "Gestell" zu bestimmen sowie weiterhin im Wesen des Gestells "die Gefahr" zu erblicken und andererseits die Welt, in der jene Nahe zuruckgewonnen wird, als "Geviert" zu charakterisieren. Es geht also darum zu untersuchen, wie sich das Geviert inmitten der technischen Welt verwirklichen kann. Diesem Thema nahert sich Heidegger vermittels des Wortes "Kehre". Demzufolge handelt es sich um die Kehre des Seins, nicht aber um eine Kehre in der Haltung des Menschen. Dazu aber ist das Menschenwesen vonnoten. Die Menschen gehoren zum Geviert als "die Sterblichen", namlich jene, die "den Tod als Tod vermogen". Diese Bestimmung des Menschenwesens ist, so die Uberzeugung dieses Beitrags, zwar Kern der Technikauslegung Heideggers, findet sich jedoch nicht immer klar und deutlich dargestellt. So ist es Anliegen nachzuweisen, wie Heideggers Verstandnis des Menschenwesens mit wichtigen Gedanken seiner spateren Periode, z. B. "der Gelassenheit", der Moglichkeit der "Kunst", dem "dichterischen Wohnen auf dieser Welt" usw. in enger Beziehung steht.
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