1. Versuche an Kammerbasisstreifen: Barium, Veratrin, p-Phenylendiamin, Koffeïn und Strontium sind imstande, den durch Chloralhydrat oder Chlormagnesium gelähmten Streifen wieder zu beleben. Sic sowie Kalzium und Adrenalin können den durch Chlorkalium zum Stillstand gebrachten Streifen wieder zum Schlagen bringen. Dies ist ebenfalls bei dem mit Emetin, Chinin oder Kokain behandelten Streifen der Fall. Barium, Veratrin, p-Phenylendiamin, Strophantin und Helieboreïn steigern plötzlich die Frequenz des schlagenden Basisstreifens aufs 1, 5, 2 oder 3 fache. Diese plötzliche Frequenzsteigerung wird ebenfalls nach der Einwirkung von Koffeïn und Akonitin beobachtet. Doch bestehen hier keine regelmässigen Verhältnisse zwischen der Schlagzahl vor und nach der Applikation. Gegen Adrenalin verhält sich der Basisstreifen nicht immer gleichartig ; die Frequenz nimmt manchmal zu, manchmal ab. a es wird sogar zuweilen vorübergehender Stillstand oder die Periodenbildung von
Luciani gesehen.
2. Versuche an Spitzenstreifen : Barium, Veratrin und nicht immer und schwächer auch Strontium rufen an den ruhenden Streifen rhythmische Bewegung hervor. Adrenalin, p-Phenylendiamin, Strophantin und Koffeïn haben zwar keine solche Wirkung, doch verkürzen sie (Strontium ebenfalls) die Dauer bis zum Eintritt der Automatic infolge der Einwirkung von Barium oder Veratrin.
3. Versuche an Vorhöfen : Die Schlagzahl der rhythmisch arbeitenden Vorhöfe nimmt durch Adrenalin oder Kokain etwas und durch Akonitin beträchtlich zu.
4. Der Verfasser zieht aus den obigen Resultaten folgende Schlüsse : Dass die Kammerstreifen langsarn schiagen, hängt nicht von der Seltenheit, sondern lediglich von der schwachen Intensität der Reizbildung ab ; denn, wenn die Muskulatur durch irgend ein Mittel in ihrer Erregbarkeit zunimmt, wird die Automatic plötzlich auf das 2 oder 3 fache gesteigert. Die Automatie der Spitzenstreifen kann nur durch Barium und Veratrin und nicht immer auch durch Strontium hervorgerufen werden. Da den zahlreichen muskelerregenden Giften diesc Eigenschft nicht zukommt, so vermögen vielleicht Barium etc. nicht nur die Muskulatur, sondern auch die reizbildende Stätte in der Herzspitze zu erregen. Die Reizbildung in Sinus und Kammer wird duch Akonitin gesteigert.
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