Beitraege zur oesterreichischen Literatur
Online ISSN : 2189-7514
Print ISSN : 0912-3539
ISSN-L : 0912-3539
Volume 4
Displaying 1-15 of 15 articles from this issue
  • Article type: Cover
    1988 Volume 4 Pages Cover1-
    Published: March 31, 1988
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Article type: Index
    1988 Volume 4 Pages Toc1-
    Published: March 31, 1988
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Teruko ISHIMITSU
    Article type: Article
    1988 Volume 4 Pages 1-8
    Published: March 31, 1988
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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    Liest man alle zweiunddreissig Novellen Saars, kann auch der unvorsichtigste Leser ohne weiteres darauf aufmerksam werden, dass sie alle einander ausserst ahnlich sind, sowohl in der Form als auch im Inhalt. Wenn seine anscheinend stets in einen Stereotyp einrostenden Erzahlwerke keineswegs als Ergebnisse der Phantasielosigkeit, geschweige denn Faulheit des Dichters zu gelten haben, dann musste Saar absichtlich und durchgehend an einer formalen und inhaltlichen Gestaltung festgehalten haben. Bei genauem Zusehen offenbart sich in der Tat, dass der Dichter uberall gleichsam nur eine einzige Geschichte mit denselben Konturen immer wieder erzahlen wollte: die Geschichte eines niemals verwirklichten und ewig verschwundenen Glucks, auf das ihre Figuren mit schmerzlicher Reue und nostalgischer Sehnsucht zuruckzublicken pflegen. In dieser Geschichte sind zwischenmenschliche Beziehungen und Gefuhlemachtlos gegenuber der Zeit, sodass alles letzten Endes verganglich wird und zugrunde geht. Die Gestalten in Saars Novellen wenden sich demmach auch weder an die Zukunft noch an die Gegenwart, sondern nur noch an die Vergangenheit, wo sie einst sehnsuchtsvoll nach Erdenlust und Wonne verlangt und ihr Gluck getraumt haben. Ihre Gegenwart ist von den Schatten der Vergangenheit uberdeckt, deren Spuren sie zwar gelegentlich im "sussen Taumel des Vergessens" aus den Augen verlieren, zu deren Erinnerung sie jedoch am Ende zwanghaft getrieben werden. Dem so thematisierten Inhalt gegenuber schafft die bei Saar oft verwendete Ich- und Rahmanerzahlung in zweierlei Weise Distanz: einerseits durch die strukturelle Einklammerung der Erzahlung durch einen weiteren, ausserhalb stehenden Ich-Erzahler, was dazu fuhrt, einen auffalligen Abstand zwischen Erzahltem und Erzahlen selbst zu erzeugen, andereseits durch die grosse Zeitspanne, die solche Erzahlhaltung hervorbringt, indem da jeweils von Vergangenem erzahlt wird. Saar ist jedoch genotigt, grossere zeitliche Ablaufe in seine kleine fiktionale Welt zu schieben, um seine bittere Erkenntnis der Unbestandigkeit des irdischen Lebens mitzuteilen. Daraus ist zu erschen, dass bei Saar die scheinbar so kunstols nach der Tradition gewahlte und allzu haufig angewendete erzahlerische Form mit dem Willen innig verbunden ist, die fur Saar einzig erzahlenswurdige Geschichte von der Verganglichkeit immer wieder zu erzahlen.
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  • Norio TAJIMA
    Article type: Article
    1988 Volume 4 Pages 9-17
    Published: March 31, 1988
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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    Robert Musil machte in den 20er Jahren verschiedene Dispositionen zu seinem Roman >Der Mann ohne Eigenschaften< und verdiente zugleich durch Schreiben verschiedener Feuilletons sowie Essays, Literatur-, Theaterkritiken u.a. seinen Lebensunterhalt. Diese Feuilletons kann man mit unzahligen Nebenflussen vergleichen, die in sein Hauptwerk munden. Jede beliebige Theaterkritik oder kurze Prosa konnen wir als Splitter betrachten, in dem sich sein Hauptwerk spiegelt. So ist, zum Beispiel aus seiner Theaterkritik "Grillparzer-Feier in Wien" (25. Januar 1922) Musils Ironie-Begriir deutlich heraus-zulesen. In der bisherigen Musil-Forschung wird in der Tat bewusst oder unbewusst der Standpunkt vertreten, seine Ironie aus der osterreichischen Tradition zu deuten. Musils Heimat und deren spezifisches Osterreichertum zu betrachten ist zwar eine notwendige Voraussetzung, um seine Ironie richtig zu verstehen, aber diese Betrachtungsweise scheint uns auch etwas einseitig zu ssein, wie wir hier feststellen wollen. Es ist schon bald 30 Jahre her, seit Ernst Fischer zum ersten Mal darauf hinwies, daB Musils Ironie "sich ganz besonders auch aus der osterreichischen Situation ergeben hat" und deshalb darin der Osterreich eigene Fehler liege. Im Jahre 1996 erschienen zwei wichtige Bucher mit ahnlicher Batrachtungsweise: >Claudio Magris: Der habsburgische Mythos in er osterreichischen Literatur< und >Joseph Strelka: Brucke zu vielen Ufern<. Indem wir anhand von einigen anderen Musil-Studien Strelkas Schlusselbegriff "Dienstaristokrat" erlautern, mochten wir zum Schluss Musils kurze Prosa "Hasenkatastrophe" (24. Oktober 1923) interpretieren.
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  • Norihiko TOMIYAMA
    Article type: Article
    1988 Volume 4 Pages 18-25
    Published: March 31, 1988
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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    Am 28. August 1982 feierten die Zeitungen im deutschsprachigen Raum den 100. Geburtstag von Ernst Weiss. Im selben Jahr hatte schon der Suhrkamp Verlag die gesammelte Werke von Ernst Weiss in 16 Banden herausgegeben. Wer ist denn Ernst Weiss?" - diese Frage werden wahrscheinlich viele Leser "gestellt haben. In diesem Aufsatz versuche ich das Leben und die Werke von Ernst Weiss zu schildern. Ernst Weiss ist einer der im Exil vergessenen Schriftsteller. Er war in Brunn (Mahren) als zweiter Sohn eines judischen Tuchhandlers geboren und studierte in Prag und Wien Medizin. Wahrend des ersten Weltkrieges wurde er als Miltitararzt der Ostfront zugewiesen. Als Arzt hatte er immer korperliche und seelische Krankheiten der Menschen beobachtet. Daraus entstand sein erster Roman "Die Galeere" (1913). In diesem Werk beschreibt Weiss Leben und Tod eines durch innere Begierden getriebenen Arztes. Nach dem Weltkrieg lebte er hauptsachlich in Berlin und beschaftigte sich mit seinen Romanen und Erzahlungen, in denen er die Brutalitat der Menschheit entlarvt und analysiert. Wahrend des Exils in Paris veroffentlichte er zwei Romane, "Der arme Vershwender" (1936) und "Der Verfuhrer" (1938), in denen er den Zerfall der osterreichischen Kultur und Gesellschaft baschreibt. In seinem letzten Roman, "Der Augenzeuge" (1963), der nach seinem Tod publiziert wurde, beleuchtet er die Verrucktheit Hitlers. Der Wahnsinn dieses Zeitalters ist, nach seiner Diagnose, der Wahnsinn dieses Mannes, dessen Blindheit durch Psychotherapie geheilt wurde. Wenn man die gesammelten Werke von Weiss durchsieht, kann man zu dem Ergebnis kommen, dass er in seinen Werken die grossen gesellschaftlichen und besonders geistigen Varanderungen Osterreichs der Zwischenkriegszeit beschreibt.
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  • Junji KOIZUMI
    Article type: Article
    1988 Volume 4 Pages 26-35
    Published: March 31, 1988
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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    Wahrscheinlich im Jahr 1879 begab sich der 20jahrige Student Richard Englander mit einem Schulfreund an einen Ort namens "Altenberg" an der Donau. Dort traf er ein 13jahriges Madchen, die jungere Schwester des Freundes. Sie hiess Bertha Lecher und wurde von ihren Brudern "Peter" gerufen. Richard verliebte sich in sie, verlobte sich mit ihr und wollte Buchhandler werden, um Geld zu verdienen und fiir sie sorgen zu komen. Sein Bemuhen war jedoch alles umsonst. Er konnte weder Buchhandler werden noch sein Studium abschliessen. Wahrenddessen heiratete Bertha noch in jungen Jahren einen anderen. Aus Richard wurde zunachst ein Taugenichts, denn ein Bohemien, und er anderte aus Anhanglichkeit an seinen Geburtsnamen zu "Peter Altenberg" und wurde schliessch Schriftsteller. Bisher wissen wir nur wenig von Bertha, weil Altenbergs Skizzen nur wenig uber sie Auskunft geben. Aus unseren Untersuchungen aber ergibt sich, dass sie die Enkelin des Journalisten und ehemaligen k.k. Ministers fur die offentlichen Arbeiten Ernst von Schwarzer (1808-60) ist. Seine Tochter, d.h. Berthas Mutter, ist die Schriftstellerin Luise von Schwarzer (geb. 1836). Luise heiratet den Schriftsteller Konrad Zacharias Lecher (1892-1905), das ist Berthas Vater. Er gibt als Journalist die "Neue Freie Presse" heraus. Seine Sohne, d.h. Berthas Bruder, sind der Physiker Ernst Lecher (1856-1926) und der Politiker Otto Lecher (1860-1939). Berthas Schwester Emma heiratet denOrthopaden Adolf Lorenz (1854-1946). Bei ihrem Sohn Konrad Lorenz (1903- ) handelt es sich um den beruhmten Tierverhaltensforscher. Berthas Gatte Eduard Jordan (1850-1930) ist Padagoge, aber auch literarisch tatig. Halt man sich diese Tatsachen vor Augen, so muss man die Familie Lecher ohne Zweifel fur eine uberaus vornehme und vor allem literarisch begabte Familie halten. Vielleicht hat es dort einen literarischen Salon gegeben, der einen starken Einfluss auf den jungen Altenberg ausubte. Die naheren Umstande disbezuglich sind gegenwartig noch vollig unklar. Diese an den Tag zu bringen, des ware eine unserer nachsten Aufgaben, die es zu bewaltigen gilt.
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  • Masahiko TSUCHIYA
    Article type: Article
    1988 Volume 4 Pages 36-38
    Published: March 31, 1988
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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    Die "Dokumentationsstelle" sammelt Material zur osterreichischen Literatur des 20. Jahrhunderts; besonderer Schwerpunkt ist die Zeit nach 1945 und die Exilliteratur von 1934 bis 1945. Das Institut versteht sich als Forschungseinrichtung und offentliche Servicestelle. Es steht allen Interessierten, insbesondere Studenten und Wissenschaftlern, im Sinn der Vermittlung und Verbreitung osterreichischer Literatur zur Verfugung. Verfugbar sind verschiedene Materialien aus der Bibliothek, Zeitschriftensammlung, Zeitungsausschnitt-Sammlung, Bildarchiv, Schall- und -Tonbandarchiv, Handschriftensammlung usw. Die von der Dokumentationsstelle herausgegebene Zeitschrift "ZIRKULAR" faBt Forschungsprojekte, Symposien (Berichte und Vorschauen), Verzeichnisse uber Neuerscheinungen osterreichischer Autoren, Dissertation usw. zusammen. Die Sonderreihe des ZIRKULAR bringt Materialien zu unbekannten Autoren order neue Aspekte zu bekannten und Bibliographien. Dokumentationsstelle fur neuere osterreichische Literatur: Gumpendorfer-strasse 15/13, A-1060 Wien Osterreichische Nationalbibliothek: Josefsplatz 1, A-1015 Wien Wiener Stadt- und Landesbibliothek: Rathaus, A-1082 Wien Universitatsbibliothek: Hauptgebaude, Dr. Karl Lueger-Ring 1, A-1010 Wien
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  • Kenji HABA
    Article type: Article
    1988 Volume 4 Pages 39-40
    Published: March 31, 1988
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Article type: Appendix
    1988 Volume 4 Pages 41-42
    Published: March 31, 1988
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
    JOURNAL FREE ACCESS
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  • Article type: Appendix
    1988 Volume 4 Pages 43-
    Published: March 31, 1988
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Article type: Appendix
    1988 Volume 4 Pages 43-
    Published: March 31, 1988
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Johann ORTNER
    Article type: Article
    1988 Volume 4 Pages A1-A8
    Published: March 31, 1988
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
    JOURNAL FREE ACCESS
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  • Article type: Bibliography
    1988 Volume 4 Pages A9-A13
    Published: March 31, 1988
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
    JOURNAL FREE ACCESS
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  • Article type: Index
    1988 Volume 4 Pages Toc2-
    Published: March 31, 1988
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
    JOURNAL FREE ACCESS
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  • Article type: Cover
    1988 Volume 4 Pages Cover2-
    Published: March 31, 1988
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
    JOURNAL FREE ACCESS
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