Beitraege zur oesterreichischen Literatur
Online ISSN : 2189-7514
Print ISSN : 0912-3539
ISSN-L : 0912-3539
Volume 29
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  • Article type: Cover
    2013 Volume 29 Pages Cover1-
    Published: March 31, 2013
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Article type: Index
    2013 Volume 29 Pages Toc1-
    Published: March 31, 2013
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  • Shinji HAYASHIZAKI
    Article type: Article
    2013 Volume 29 Pages 1-9
    Published: March 31, 2013
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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    In der Literatur von Franz Kafka sind viele fremde, auslandische Schauplatze oder Menschen, und damit die interkulturellen Begegnungen und Verhaltnisse, die ich hier einfach Interkulturalitat nennen mochte,dargestellt. Die Darstellung dieser Interkulturalitat kommt in Kafkas Texten nicht zuletzt von 1914 bis 1917 ofter vor. Bemerkenswert stand Kafka als ein assimilierter Westjude damals auch seinem eigenen judischen Identitatsproblem gegenuber. In dem vorliegenden Aufsatz soll in dieser literarischen, biografischen Konstellation anhand von zwei 1914 aufeinander folgend entstandenen Texten, seiner tropischen Kolonialerzahlung In der Strafkolonie und einem Fragment (Oklahama-Fragment) seines Amerika-Romans der Verschollene untersucht werden, wie die Interkulturalitat und das Judentum in Kafkas Literatur sich aufeinander beziehen. In In der Strafkolonie sind wenigstens drei kulturelle Grenzen zu finden. Die erste ist die Grenze zwischen den alten Kommandanten (dessen Anhanger Offizier) und neuen Kommandanten. Die zwei Parteien, die unterschiedliche Weltanschauungen haben, streiten um die Hegemonie der Strafkolonie, der Protagonist (der Reisende) wird in den Streit verwickelt. Die zweite ist die Grenze zwischen denen, die die Herrscher-Sprache (hier Franzasisch) sprechen, und denen, die die Sprache nicht verstehen. Die letzteren (der Soldat und der Verurteilte) sind ganz aus der sprachlichen Kommunikation ausgeschlossen. Die dritte ist die Grenze zwischen der Strafkolonie und dem Reisenden. Die Grenze wird dadurch symbolisiert, dass nicht nur der Reisende sich selbst fur "einen Fremden" halt, sondern auch die Arbeiter in der Strafkolonie ihn so nennen. Im Gegensatz zu In der Strafkolonie hat Oklahama-Fragment wenig kulturelle Grenzen. Man konnte darin sogar eine utopische interkulturelle Symbiose ahnen. Aber wie das von A. Holitscher stammende falsche Buchstaben "Oklahama" andeutet, gibt es noch eine Moglichkeit, dass der Zielort des Protagonisten eine Anti-Utopie wie der Schauplatz von In der Strafkolonie ware. Unubersehbar ist es bei der Analyse von Beziehungen dieser Interkulturalitat und des Judentums in den beiden Texten, dass zu ihrer Entstehungszeit schon mehr als zwei tausend ostjudische Kriegsfluchtlinge in Prag eindrangten, und viele judische und zionistische Organisationen oder Gruppen in Prag freiwillig an Hilfeaktivitaten fur sie teilnahmen, was Kafka sicher etwas Frage nach seiner judischen Identitat stellte. Vor diesem Hintergrund kann man die beiden Texte als literarische Antworte auf das fragende Ereignis sehen. In In der Strafkolonie zeigt sich von diesem Standpunkt gesehen die Uneinheitlichkeit des Judentums. Der kulturelle Gegensatz der alten und neuen Kommandanten und ihr Streit um die Hegemonie entspricht dem Gegensatz und Streit der traditionsgebunden Ostjuden und assimilierten Westjuden; der Soldat und der Verurteilte, die aus der Sprache der Herrschaft ausgeschlossen sind, entsprechen wohl der Jiddischsprachigen, die unter hebraischsprachigen Zionisten unterschatzt sind; das Entfremdungsgefuhl des Reisenden entspricht dem von Kafka selbst. Doch Oklahama-Fragment scheint in die entgegengesetzte Richtung von In der Strafkolonie zu gehen, indem es eine Einheitlichkeit des grossen Kollektivs in der Form des grossten Theaters in der Welt betont. Zur literarischen Darstellung dieses "wir"-Kollektivbewusstseins inspirierten Kafka bestimmt die ostjudische Kriegsfluchtlinge und die westjudische Zusammenarbeit fur ihre Unterstutzung. Hier kommt Kafkas positive Vorstellung des Zionismus zum Vorschein. Kafka projizierte so seine Hoffnung auf Amerika, das als Zielort der Juden eine Alternative fur Palastina war. Allerdings ist Oklahama-Fragment auch nicht optimistisch, so zweideutig, wie schon gesagt. Das weist darauf hin, dass Kafka damals heftig zwischen Hoffnung und Zweifel am Judentum, insbesondere am Zionismus schwankte. Die

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  • Yutaka KUNISHIGE
    Article type: Article
    2013 Volume 29 Pages 10-19
    Published: March 31, 2013
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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    In den Frankfurter Vorlesungen (1959/60) stellt Ingeborg Bachmann "(Den) Namenlosen" von Samuel Beckett wie folgt vor: In seinem letzten Roman "Der Namenlose" halt ein Monolog ohne Anfang, ohne Ende, auf der hoffnungslosen Suche nach sich selbst gehalten. (---) Nicht nur Personlichkeit oder gar Identitat, Wesenskonstante, Geschichte, Umwelt und Vergangenheit sind ihm abhanden gekommen,sondem sein Verlangen nach Schweigen droht, es auszuloschen, zu vernichten." Dass Bachmann selbst als Schriftstellerin diese Problematik "die Ausloschung des erzahlenden Ich" mit Beckett teilt, zeigt schon ihr frilhes Gedicht "Wie soil ich mich nennen?" (1952) In dieser Arbeit pointierte ich den merkbaren Unterschied des Ich-Erzahlers bei beiden Autoren; einerseits der monologische Narrator bei Beckett, andererseits der dialogische bei Bachmann. Mahood, der Protagonist von Beckett, murmelt einsam nur::... ich werde also weitermachen, man muss Worte sagen, solange es welche gibt, man muss sagen, bis sie mir finden, bis sie mir sagen, seltsame Muhe, seltsame Sunde." Aber diese radikale Sprachlosigkeit des Ich-Erzahlers fuhrt letztlich Beckett ins Schweigen. Dagegen rettet Bachmann ihre Hauptfiguren vor der vollstandigen Einsamkeit dadurch, dass sie das erzahlende Ich als antagonistisches Alter Ego oder Doppelganger des Protagonisten "Ich" charakterisiert; zum Beispiel die Ich-Erzahlerin und Malina ("Malina"), Undine und Hans ("Undine geht"). Der Ich-Erzahler und sein Alter Ego formieren also eine Personlichkeit zu zweit, und der gegenseitige Wortwechsel zwischen dem erzahlenden Ich und seinem Alter Ego formt ein Werk. Die Frage nach sich selbst erhalt sich als Thema ihrer Literatur, ohne ins beckettische diirre Murmeln zu sturzen. Das "Ich" bei Bachmann ist, wie bei Beckett, nicht das selbststandige Dasein, sondem etwas, das durch den Ruf gesucht und gefunden wird. Der Ich-Erzahler fragt, "Wer bin ich?", doch bekommt er nicht immer eine Antwort. Trotzdem ist diese Tatigkeit selbst nur das Einzige, was ihm die Sicherheit des Ich gewahren kann. Bachmann und Beckett. Beide Autoren besitzen das Bewusstsein mit, dass das Ich des Erzahlers in die Krise gerat. Jener bewaltigt diese Krise durch die dialogische Dynamik zwischen dem Ich und seinem Doppelganger, dagegen zeigt dieser die Krise vor wie sie ist, als literarisch unfruchtbarer Monolog, ohne eine Losung vorzuweisen.
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  • Chizuko SHIROTA
    Article type: Article
    2013 Volume 29 Pages 20-30
    Published: March 31, 2013
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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    Seit vielen Jahren wird die Auffassung in Zweifel gezogen, dass es bei Schnitzler ausschliesslich um Tod und Eros gehe, oder dass man Schnitzler als einen Dichter betrachten sollte, der die verschiedenen Milieus der Stadt Wien am Ende des 19. Jahrhunderts prazise und realistisch wie ein Folklorist schilderte. Konstanze Fliedl, Vorsitzende der Arthur Schnitzler-Gesellschaft, gab 2003 den Sammelband Arthur Schnitzler im zwanzigsten Jahrhundert heraus, um Schnitzler als einen grossen Zeitgenossen des 20. Jahrhunderts zu wurdigen. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts stosst man in osterreichischen Lesebuchern und in Schnitzler-Anthologien haufig auf die erst posthum veroffentlichte Novellette Ich. Das Thema dieser Novelette hat mit Tod und Eros wenig zu schaffen. Dieses Werk erweckt vielmehr den Eindruck, als wurde es Schnitzlers Sprachskepsis Ausdruck verleihen. Konstanze Fliedl erortert die Sprachkritik bei Schnitzler in ihrem Buch Arthur Schnitzler (2005) und W. E. Yates, einer der Beitrager in Arthur Schnitzler im zwanzigsten Jahrhundert, behandelt das gleiche Thema in seiner Monografie Schnitzler und die Sprachkrise: Wort, Wahrheit und "Liebelei". Nach Meinung der beiden Forscher liegt Schnitzlers Sprachkritik ein moralischer Gesichtspunkt zugrunde. Uber Schnitzlers Einakterzyklus Komodie der Worte sagt Yates: "Trotz des Titels Komodie der Worte geht es hier aber nicht um das beschrankte Potenzial der Sprache an sich, sondem um deren Missbrauch,um Wahrheit und Luge." Yates findet in den Dialogen von Schnitzlers Dramen "ein Vakuum in der Kommunikation zwischen den sozialen Klassen, wenn es um Beziehungen zwischen den Geschlechtern geht." Er schreibt weiters in seiner Monographie: "Sprachlich wird das Kommunikationsvakuum im Aneinander-vorbei-Reden der Figuren in Reigen stilisiert. Das hervorragendste Beispiel fur Schnitzlers Beschaftigung mit dem Thema ist aber Liebelei. Liebelei ist nicht nur ein Drama Uber die Moral,sondern Uber die (mangelnde oder fehlerhafte) Kommunikation. Das eigentliche Thema ist jedoch nicht eine Krise der Sprache, sondern der Gesellschaft: Die Spannungen im Dialog entstehen nicht infolge des Kontrastes zwischen einer gebildeten und einer weniger gebildeten Sprechweise, sondern infolge der verschiedenen Klassen und ihrer jeweiligen unterschiedlichen Anschauungsweise." Beide, Fliedl und Yates, erwahnen mit keinem Wort die Novelette Ich. Michael Scheffel hingegen schreibt im Nachwort zu dem Band, in den diese Novelette aufgenommen wurde, die 1927 entworfene Novellette sei das parodistische Gegenstuck zu Hugo von Hofmannsthals beruhmtem "Chandos-Brief", in dem Lord Chandos auf hochst beredte Weise die Diagnose vom totalen Zerfall der Sprache stellt. In dieser Novelette gerat eines Tages die Hauptperson, Herr Huber, in Verwirrung, weil er plotzlich daran Zweifel hat, dass Sprache und Wirklichkeit identisch sind. Huber denkt, welche ungeheure Verwirrung doch in der Welt sei. Niemand kenne sich aus. In meiner Sicht schildert dieses Werk den Zerfall der uberlieferten kulturellen Traditionen und der Institutionen, die vor allem durch die Sprache uberliefert und stabilisiert worden waren. Schnitzler behauptet also, dass zwischen Sprache und Wirklichkeit nur eine relative Beziehung besteht. Das Thema "Kommunikationsvakuum" oder "mangelndes Verstandnis", mit dem Schnitzler sich in seinen erfolgreichsten Dramen beschaftigt hat, durfte eines der interessantesten Themen fur uns in der heutigen Welt bleiben. Und das Bild der Hauptfigur dieser Novelette ist vermutlich nicht nur ein Abbild von Schnitzler selbst, sondern auch ein Abbild des heutigen Menschen, der uber seine sturmisch wechselnde Umwelt beunruhigt ist.
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  • Mototsugu KATSURA
    Article type: Article
    2013 Volume 29 Pages 31-33
    Published: March 31, 2013
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Ryo YAMAO
    Article type: Article
    2013 Volume 29 Pages 34-36
    Published: March 31, 2013
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  • Yuko TOKITA
    Article type: Article
    2013 Volume 29 Pages 37-39
    Published: March 31, 2013
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Hiroaki SEKIGUCHI
    Article type: Article
    2013 Volume 29 Pages 40-41
    Published: March 31, 2013
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Article type: Appendix
    2013 Volume 29 Pages 42-50
    Published: March 31, 2013
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Article type: Appendix
    2013 Volume 29 Pages 51-52
    Published: March 31, 2013
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Article type: Appendix
    2013 Volume 29 Pages 53-
    Published: March 31, 2013
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  • Article type: Appendix
    2013 Volume 29 Pages 54-56
    Published: March 31, 2013
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Article type: Appendix
    2013 Volume 29 Pages 57-
    Published: March 31, 2013
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  • Article type: Appendix
    2013 Volume 29 Pages 58-59
    Published: March 31, 2013
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  • Article type: Appendix
    2013 Volume 29 Pages 59-
    Published: March 31, 2013
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  • Article type: Appendix
    2013 Volume 29 Pages 60-
    Published: March 31, 2013
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  • Article type: Appendix
    2013 Volume 29 Pages 60-
    Published: March 31, 2013
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  • Article type: Appendix
    2013 Volume 29 Pages 61-
    Published: March 31, 2013
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  • Motoko YAJIN
    Article type: Article
    2013 Volume 29 Pages A1-A10
    Published: March 31, 2013
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  • Article type: Bibliography
    2013 Volume 29 Pages A11-A15
    Published: March 31, 2013
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  • Article type: Index
    2013 Volume 29 Pages Toc2-
    Published: March 31, 2013
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Article type: Cover
    2013 Volume 29 Pages Cover2-
    Published: March 31, 2013
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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