Beitraege zur oesterreichischen Literatur
Online ISSN : 2189-7514
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Volume 8
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  • Article type: Cover
    1992 Volume 8 Pages Cover1-
    Published: March 31, 1992
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Article type: Index
    1992 Volume 8 Pages Toc1-
    Published: March 31, 1992
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Masaki NISHIMURA
    Article type: Article
    1992 Volume 8 Pages 1-7
    Published: March 31, 1992
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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    Hermann Bahr ist bekannt als Forderer der Moderne in Wien im Fin de siecle : als Fuhrer der Dichter "des jungen Wiens" und Verteidiger der Kunstler "der Secession". Dabei suchte er die Erlosung der Welt durch eine moderne Reform der Kunst. Aber nach der Jahrhundertwende wandte Bahr sich von der Moderne ab, im Gegensatz zum Architekten Otto Wagner, der mit ihm ubereingestimmt hatte. Seine Behauptung zu dem Zeitpunkt kann man in den Essays "Inventur" finden. Nach ihm charakterisiert nicht mehr Kunst den Anfang des 20. Jahrhunderts, sondern Naturwissenschaft, erneuerte Religion und Sozialdemokratie; er weist darauf hin, dass die drei alle eine Tendenz zur Religiositat haben. Nun beschreibt Bahr den Kern seiner eigenen Religionsanschauung, durch die Philosophie von Vaihinger u.a. angeregt: "Alles ist bloss ein Gleichnis, aber weil alles bloss ein Gleichnis ist, muss etwas sein, dessen Gleichnis alles ist." Und das "Etwas" wird,, unter Einflussen der deutschen Mystik, als eine Art "Nichts" erfasst. Weiter halt er "die Bergpredigt" fur kein Gebot, sondern eine blosse Beschreibung der Wirklichkeit. Am Ende des Buches stehn Worte uber seinen Seelenzustand, der vielleicht "die Erhaltung des wahren Selbst" zu nennen ist, aber solch einen Zustand hatte Bahr auch scon in einer Kritik uber ein Gemalde von Klimt beschrieben. Ausserdem wird in den Essays eine Homage Mahler gewidmet, und zugleich interessanterweise auch R. Wagner. Aber kurz danach, d.h. nach dem Wiedereintreten in die katholische Kirche 1914, begann er die christliche Lehre von der Erlosung aktiv zu vertreten, und seind Kritik passte allmahlich nicht mehr zu seiner Zeit. Doch ist es bemerkenswert, dass er bei dem Standpunt noch judische Denker einigermassen positiv schatzte. Bahrs Werk in seinem Wendepunkt von der Moderne zum Katholizismus, worin man seinen Willen zum Loskommen vom "Ego" erkennen und eine Gemeinsamkeit mit dem buddhistischen Gedanken ahnen kann, glaube ich, gibt uns beim Dialog zwischen Morgen- und Abendland zur Uberwindung der Moderne eine Andeutung.
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  • Kazuo KOTANI
    Article type: Article
    1992 Volume 8 Pages 8-16
    Published: March 31, 1992
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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    Leo Perutz (1882-1957) ist ein in Prag geborener judischer Schriftsteller, der bis zum AnschluB in Wien als "einer der meistgelesenen Erzahler deutscher Sprache" (Torberg) zahlreiche Romane und Novellen schrieb, deren meisterhafte Erzahlkunst nicht wenige Kritiker damals schon anerkannten. In seinen Erzahlungen kommen immer wieder Personen vor, die in einer fixen Idee befangen sind. In "Wohin rollst du, Apfelchen…" (1928) ist diese eine nahezu krankhafte Rachsucht. Der einstige Ofazier Vittorin kann die schmachvolle Demutigung im Gefangenenlager nicht vergessen und geht auf eine lebensgefahrliche Verfolgungsjagd. Das ursprungliche Ziel der Verfolgung ist dabei die Wiederherstellung der verletzten Ehre, aber seine auBergewohnliche, fast zwanghafte Rachgier ist erst dann vollkommen zu verstehen, wenn man ihre eigentliche Funktion in seinem Dasein in Betracht zieht. Sie ist namlich der einzige innere Ruckhalt Vittorins, der sich in der total veranderten Welt nach dem Krieg nicht mehr zurechtzufinden weiss. Auch "St. Petri-Schnee" (1933) hat eine ahnliche Verfolgung zum Inhalt. Hier geht es aber um eine unerfullte Liebe, die den Protagonisten Aberg nach dem Verschwinden der von ihm heimlich ersehnten Dame auf eine Verfolgungsjagd schickt. Nachdem sie schliesslich schiefgeht, nimmt er eine Wahnvorstellung zu Hilfe. Er traumt von einer Liebesaffare mit jener Dame und bildet sich ein, dass er sie wirklich erlebt habe. Die erfundene LIebeserinnerung bietet ihm den inneren Ruckhalt, mit dessen Hilfe er dann das Selbstvertrauen zuruckgewinnen kann, das in seinem vielfach gescheiterten Leben verlorengegangen ist. Sowohl Vittorin alsl auch Amberg versuchen also, ihre gefahrdete Identitat durch die Vergangenheit bzw. durch eine verfalschte Vergangenheit zu retten. Mit anderen Worten, sie sind von der Erinnerung an die (Pseudo-)Vergangenheit gebannt. Bei den Erzahlungen von Perutz spielt diese zwanghafte Erinnerung als Basis der Identitat thematisch immer die entscheidende Rolle. Bemerkenswert ist, dass die Thematik das Lebensproblem des Autors deutlich widerspiegelt, weil er selbst zu jenen Auswanderern gehort, die gebannt von der Erinnerung an den Habsburgermythos in der "Welt von Gestern" lebten.
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  • Naoko SUTO
    Article type: Article
    1992 Volume 8 Pages 17-24
    Published: March 31, 1992
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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    Heute nimmt man an, dass Musil mit dem >>Mann ohne Eigenschaften<< eine Art kritische Elegie auf die ehemalige Doppelmonarchie geschrieben habe. Musil selbst sah sein Werk jedoch als "einen aus der Vergangenheit entwickelten Gegenwartsroman" und beabsichtigte "Probleme der Zeit" zu schildern, was auch die meisten der zeitgenossischen Rezensionen zu Band I entsprechend wurdigten. Demgegenuber nahmen viele der Rezensenten Band II negativ, denn sie hatten einen Losungsvorschlag erwartet und von Urlich "dem untatigen geistigen Helden" die Wende zur Tat. Musil enttauschte diese Erwartungen ganz bewusst. Vielmehr schrieb er die theoretisch introvertierte Romanfortsetzung als Antithese "gegen das Verlangen des Zeitalters nach Tat". Unter einem andern Gesichtspunkt ist aber die Haltung Musils nicht weit von Austreden der Unentschlossenheit, die man oft burgerlichen Intellektuellen zuschreibt. C. Magris weist bei Musil auf "die habsburgische Tradition" hin und sagt, diese habe Musil am Engagement und an der Erfassung geschichtlicher Ereignisse gemass einer Entwicklungslinie gehindert. Musil aber sah die Welt als eine diffus gewordene, geistige Unordnung. Er wies demzufolge jede Ideologie ab, well alle diese Sachverhalte uberdecken. Wir konnen an seinen soziologischen Essays sehen, wie streng er Ideologien als Illusionen zuruckwies. Wenn man es aber mit der Ideologiekritik genau nimmt, kann man sich wohl praktisch fur nichts mehr entscheiden und man wird unvermeidlich unentschlossen. Was Musil am Ende alternativ dafur verlangte, war "eine neje Weltordnung" und "Moral", also jenen "anderen Zustand". Das fuhrlte jedoch gerade zu den negativen Rezensione fur MoE Band II. Als usil wegen seine Asozialitat kritisiert wurde, schrieb er: "Theoret. Uberlegungen (Menschen) in Augenblicken von Noten sind unsympathisch, aber sie sind auf die Dauer unentbehrlich". Musil, der an die wesentliche Wirkung von Theorien glaubte, scheint dennoch das Dilemma zwischen Theorie und Praxis niht ganz gelost zu haben. Das war wohl die Motivation, dass er in MoE "es mit dem Sinn der Tat zu tun" hatte. Er schrieb einmal in bezug auf Urlich, er sei ein Theoretiker und "es bestimmt U's Schicksal". Das galt wohl auch fur Musil selbst.
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  • Isamu OOKAWA
    Article type: Article
    1992 Volume 8 Pages 25-32
    Published: March 31, 1992
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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    Es gibt viele Faden, die Bachmann und Musil in Beziehung bringen : der gemeinsame Geburtsort Klagenfurt, die Musil-Essays, Musils Nennung in den Frankfurter Vorlesungen, ihr Bekenntnis der "Affnitaten" zu ihm usw. Die Forschung hat auch schon vielerlei den Einfluss Musils auf ihr Werk untersucht. Dabei werden aber fast ubereinstimmend Bachmanns Utopiebegriffe - "Utopie als Richtung", "Literatur als Utopie" - als in Anlehnung an Musil entstandene Begriffe betrachtet, ohne nach der Eigenart von Bachmanns Utopie-Verstandnis zu fragen, wie auch, ob ihre Auffassung von den Begriffen Musils richtig ist. In den Musil-Essays fasst Bachmann das Verlangen Ulrichs nach dem "anderen Zustand" als "Utopie als Richtung" auf, obwohl es unverkennbar "Utopie als Ziel" ist. Nicht nur deshalb, weil sie dieses Verlangen als ein Verlangen nach etwas Irrealem ansieht, sondern auch, weil sie in dieser Utopie des "anderen Zustands", in dem der anarchistische Wille zur Veranderung und das asthetische mysteriose Wesen wie die Janus-Kopfe koexistieren, nur jenen sieht. In der ersten Frankfurter Vorlesung fordert Bachmann die Schriftsteller zum Richtungnehmen auf und einem Sich-Becenne zum innewohnenden "erandernwollende(n) Geist" der Dichtung. Unter dem Gesihtspunkt "Literatur als Utopie" - Titel der funften Vorlesung - kritisiert die Dichterin scharf die Wissenschaftler, die alle literarischen Werke nach fragwufdigen Methoden einordnen wollen. Dadurch, dass sie die Voraussetzund der Literatur, die sich jeder wissenschaftlichen Arbeit entzieht, utopisch nennt, zeigt sie den Weg auf "ein Utopia der Sprache". Wenn auch dieses Utopia wegen seiner Unerreichbarkeit fur immer ein Traum bleiben soll, ladt es durch sein strahlendes LIcht der absoluten Utopie die Schriftseller zur Veranderung der Sprache ein, die der Veranderung der Welt vorauszugehen hatte. Und wenn LIteratur au fdiese Existenzart des Schriftstellers hin als Utopie bezaichnet wird, dann ergibt es sich, dass "Literatur als Utopie" nichts als "Literatur als Utopie als Richtung" ist. Dabei bezieht sich Bachmann auf die Notizen usils, in denen jedoch nicht mehr als ihr eine Andeutung gebenden Worte stehen. Somit ist ihr Utopiebegriff "original"-Bachmann.
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  • Tatsuya TAKEDA
    Article type: Article
    1992 Volume 8 Pages 33-40
    Published: March 31, 1992
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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    Nach Hermann Broch ist die Gegenwart die Zeit des Wertzerfalls. Denn im Mittelalter gab es ein einheitliches Wertzentrum, das Christentum, und alle anderen Werte ordneten sich ihm unter, aber unter dem Einfluss der Renaissance und Reformation kam es zum Zerfall dieser Ordnung, und in der Gegenwart sind die Wertgebiete voneinander isoliert. Jedes Wertgebiet, das sich vom Wertzentrum abgelost hat und autonom geworden ist, bemuht sich, mit aller Radikalitat seiner Logik die letzten Konsequenzen zu ziehen. Als Folge davon ist die Literatur auch asthetizistisch geworden. Aber Broch hielt eine Literatur solcher Art fur Unkunst, weil er meinte, ihre Daseinsberechtigung liege darin, dass sie den metapysichen Weltrest, den man allein mit der rationalen Erkenntnis nicht erreichen konne, erfasse, um alle Teilweltbilder zu einem Gesamtweltbild wieder zu vereinigen. Sein Roman "Der Tod des Vergil" ist ein Werk, in dem er diese ethische Aufgabe der Literatur in die Praxis umsetzte. Aber hier entsteht eine Aporie. Denn wie oben erwahnt, kritisierte er die Situation des Wertzerfalls als die "Folge" der Moderne, aber der Subjektivismus, mit dem er sie zu uberwinden trachtete, ist ihr "Prinzip". Er versuchte in diesem Werk einen einheitlichen Raum, der sich auf dem metaphsischen Weltrest grunder, au offnen, um in der verwirten Zeit des wertzerflls zum Wiederaufbau des Zentralwertes beizutragen und den Leser von der Todesangst zu befreien. Aber die "musikalische" Schoheit, die der Lese dabei fuhlt, ist nur scheinbar, weil die orstellung von der Stimme, die sie bringt, gerade der Grund des Subjektivismus ist. Diese Aporie ist fue die Philosophie der Moderne charakteristisch. Die Moglichkeit dieses Romans als ein avantgardistisches Werk im 20. Jahrhundert wird also in den letzten drei Seiten gefunden. Denn dort ist ein Riss zwischen dem "Horen" und dem "Sehen" dargestellt, und gerade als Vertil "das Wort sehen" kann, wird es klar, dass es unaussprechbar, also Wunhorbar", ist. Broch stellte dort als echte Dichter, nicht als "poeta-doctus", die Aporie der Moderne selbst dar. Er war doch "Dichter", auch wenn er es "wider Willen" war.
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  • Masaaki IWAKIRI
    Article type: Article
    1992 Volume 8 Pages 41-46
    Published: March 31, 1992
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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    Die Wiener Kafieehauser haben ca. 300 Jahre Geschichte. Im Verlauf davon hat sich ein besonderer Typ herausgebildet : Das Vorstadtkaffeehaus. An der Schlakbrucke und im Prater entstanden in der zweiten Halfte des 18. Jahrhunderts Kaffeehauser fur Spazierganger, die gesunde Luft und schone Landschaft ausserhalb der Stadt geniessen wollten. Die Kaffeehauser auf der Stadtmauer waren auch fur die abendliche Promenade. In der Sommerzeit unterhielt sich die vornehme Wiener Gesellschaft bei Eis und Musik und genoss die schone Aussicht. In der ersten Halfte des 19. Jahrhunderts begaben sich die Wiener eifrig in die Umgebung, um eine Landpartie zu veranstalten. Dabeifanden sie in den Kaffeehausern Ruhe und Erholung, und manchmal auch ihr Mittagesen. Hier sind nur einige von diesen Wiener Vorstadtkaffeehausern zu nennen: Das Hugelmann an der Schlafbrucke und das sogenannte Erste Kaffeehaus im Prater, das Belle Vue Wiegands und die Cortische Kaffeehutte auf der Stadtmauer sowie das Grandjean auf der Hohen Warte.
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  • Mitsuyuki NATSUMEDA
    Article type: Article
    1992 Volume 8 Pages 47-48
    Published: March 31, 1992
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Junji KOIZUMI
    Article type: Article
    1992 Volume 8 Pages 49-50
    Published: March 31, 1992
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Article type: Appendix
    1992 Volume 8 Pages 51-
    Published: March 31, 1992
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Article type: Appendix
    1992 Volume 8 Pages 52-
    Published: March 31, 1992
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
    JOURNAL FREE ACCESS
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  • Article type: Appendix
    1992 Volume 8 Pages 52-
    Published: March 31, 1992
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Article type: Appendix
    1992 Volume 8 Pages A1-A6
    Published: March 31, 1992
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Article type: Index
    1992 Volume 8 Pages Toc2-
    Published: March 31, 1992
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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  • Article type: Cover
    1992 Volume 8 Pages Cover2-
    Published: March 31, 1992
    Released on J-STAGE: March 31, 2017
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