Die bekannte Erscheinung, dass das durch Erhitzen inaktivierte Rinderserum, wenn es mit frischem Pferdeserum vermischt ist, also Komplement zusetzt ist, in vitro rote Blutkörperchen zusammengeballt und dann zur Auflösung bringt, hat durch die Untersuchungen von Ehrlich und Bordet und deren Mitarbeiter festgestellt.
Für sich allein kann weder das aktive Pferdeserum noch das inaktivierte Rinderserum eine Zusammenballung der rote Blutkörperchen bewirken.
Ehrlich schreibt dem Rinderserum die Funktion des Ambozeptor zu, durch dessen Vermittelung das Komplement an die rote Blutkörperchen gebunden wird und diese konglutiniert werden. Nach Bordet Ansicht sollen die Blutkröperchen durch das konglutiniert werden, wenn die vorher durch den Ambozeptor des Pferdeserums gebunden haben. Neuerdungs schreibt Miesner vom Mechanismus der Konglutination, die durch 3 Komponente, Konglutinin im Rinderserum, Sensibilisin und Komplement im Pferdeserum hervorgeruft ist.
Diese Reaktion ist schon zur Serodiagnostik praktisch angewandt, obgleich manche Erklärungen auf den Mechanismus imstande sind, und erkannt man die genaue Resultate auf solchen an.
Ich habe zweifelhaft auf oben eräwhnten Beschreibungen, insbesondere vom Eingangsmechanismus nach verschiedenen Autoren, gehabt, so ist es mir wichtig, das festzustellen, welche Erklärung richtig zu sein.
Auf mancherlei Art habe ich meine Versuche ausgefuhrt und diese Resultate sind folgende:
1. Für sich allein kann aktives Pferdeserum eine Zusammenballung der rote Blutkörperchen aus Ziegen bewirken, aber Kaninchen und Meerschweinchenserum keine Wirkung.
In diesem Falle beide Sera ruften die Hämolyse hervor, aber Kaninchen-oder Meersciwehnchenserum konglutiniert rote Blutkörperchen aus Pferde, ohne auszulösen. Es scheint deshalb die Eigenschaft des Serums gegen Blutkörperchen nach der Arten des Tieres verschieden zu sein, wenn man die aus verschiedenen Tieres stammende Blutkörperchen auf denselben Versuche angewandt hat.
2. Beim Eintritt der Konglutination treten inaktiviertes Rinderoder aktives Pferdeserum die Kompensationsfähigkeit mit einander hervor, Kaninchen-und Meerschweinchenserum aber nicht.
Durch Inaktivierungsmanipulation des Serums mit Hitze, die man gewöhnlich braucht, wird Konglutinin zum Konglutinoid verändert, dann bewirkt sich, für sich allein rote Blutkörperchen nicht mehr zusammenzuballen.
3. Wenn man 3 Arten des Serums, inaktiviertes Rinder-und Pferdeserum, aktives Kaninchen-oder Meerschweinchenserum, zum Konglutinationsversuche, ruft heftige Hämolyse hervor, uud man kann keine Kompensationsfahigkeit auf derselben Reaktion erkennen.
Kaninchen-oder Meerschweinchenserum ist Ziegenblutkörperchen zuweilen zu konglutinieren, nach der Beschaffenheit der Individualität.
4. Als man Rinder-oder Pferdeserum zum Konglutinationsversuche braucht, wird die Konglutination positiv geworden, wenn man zum einen inaktiven Serum eine kleine Menge vom anderen aktiven Serum zusetzt. Wenn beide Sera aktiv bleiben, steigt ihre Kompensatsonfähigkeit ca. 10 fach.
5. Komplement, Konglutination zu beteiligen, ist das Endstück desselben Komplement. Obgleich das Enddtück gehaltene Menge des Pferdeserums nicht beständig oder sehr minimum ist, ruft diese Reaktion immer hervor, so kann man annehmen dadurch, dass die Mitarbeit des Kompements und einer im Albuminteil des Pferdeserums enthaltenden Substanz begründet ist.
6. Wenn man das inaktive Rinderserum durch Liefmannsche Mehode Albumin-und Globulinteil trennt, setzt die Fähigkeit des Konglutinoids herab.
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