Erhitzt man p-Aminobenzoesaureaethylester (Anaesthesin) mit Monochloressigsaure auf dem Wasserbade, so erhalt man drei wohl charakterisirte Substanzen : (I) C
11H
13O
4N, loslich in Sodalosung, aus der Losung durch Sauren gefallt, aus verdunntem Alkohol umkrystallisirt bildet farblose viereckige Blattchen vom Smp. 157-160°, Zweifellos kommt ihr die Konstitution HOOC·CH
2·NH·C
6H
4·COOC
2H
5 zu. Das Natriumsalz bildet farbloses Pulver und zeigt auf die Zunge gebracht keine anaesthetische Wirkung. Beim Verseifen mit Alkalilauge wird Phenylglycin-p-carbonsaure, hell braunes Pulver vom Smp. 255°, gebildet. Die Angabe von Mauthner u. Suida (M. 11, 380), dass die Phenylglycin-p-Carbonsaure bei 219-221° schmilzt ist nicht richtig. (II) C
11H
12O
3NCl, unloslich in Sodalosung, leicht loslich in kaltem Alkohol, farblose, dunne Blattchen (aus Alkohol) vom Smp. 110-111°. Ihr kommt die Formel Cl·CH
2·CO·NH·C
6H
4·COOC
2H
5 zu. (III). C
20H
22O
5N
2, weder in Alkali noch in kaltem Alkohol loslich, aus Eisessig-Alkohol umkrystallisirt bildet farblose Prismen vom Smp. 215°. Diese Verbindung wird auch erhalten, wenn man Anaesthesin mit der Verbindung (II) auf 130-150° erhitzt, woraus die Verfasser die Entstehung dieser Verbindung mit der folgenden Reaktion zu erklaren versuchten : [chemical formula] Vor mehreren Jahren haben Einhorn u. Seufert (Ber. 43, 2995) Anaesthesin mit. Monochloracetamid unter Zusatz von NaJ erhitzt und glaubten ein Produkt C
23H
22O
6N
2 (Smp. 217-218°) erhalten zu haben, welches sie fur ein Diketopiperazinderivat hielten. Nach den genannten Forschern verlauft die Reaktion wie folgt : [chemical formula] Die Verf. (T. u. K.) haben nun den Versuch von E. u. S. wiederholt und festgestellt, dass das Produkt von E. u. S. vollkommen identisch ist mit (III). Ferner liessen sie N
2O
3 auf (III) in Eisessiglosung einwirken und erhielten eine Mononitrosoverbindung C
20H
21O
6N
2, hellgelbe, lange Nadeln vom Smp. 168°, was zu Gunsten ihrer offenen Kettenformel spricht. p-Amidobenzoesaure-methylester, -propylester, -isobutylester, -benzylester geben ahnliche Kondensationsprodukte mit Monochloressigsaure : [chemical formula] m-Amidobenzoesaureaethylester gibt auch mit Monochloressigsaure [chemical formula]
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