Durch die Untersuchungen von Asahina und seinen Mitar-beitern (1) wurde festgestellt, dass die Frucht von Evodia rutaecarpa Benth. et Hook. ein aliphatisches Terpen (Ocimen?), ein Lakton Evodin C_<17>H_<22>O6 (Smp. 20I°) und zwei Alkaloide Evodiamin C_<19>H_<17>N_3O (Smp. 278°) und Rutaecarpin C_<18>H_<13>N_3O (Smp. 258°) enthalt. Asahina u. Mayeda haben namlich gezeigt, dass das Evodiamin sich durch Erhitzen mit alkoholischer. Salzsaure in das sogenannte Isoevodiamin C_<19>H_<17>N3O・H_2O verwandelt, welches durch Erhitzen mit Essigsaureanhydrid wieder inaktives Evodiamin liefert. Im Gegensatz zum Evodiamin zeigt das Isoevodiamin ausgepragt violettrothe Fichtenspanreaktion und wird durch Kochen mit alkoholischem Kali in N-Methylanthranilsaure, 2,β-Amino-aethylindol und Kohlensaure zerlegt. Diese Reaktion kann durch folgende Formeln erlautert werden: [chemical formula] Das zweite Alkaloid Rutaecarpin erwies sich gegen Sauren und Alkalien viel bestandiger als Evodiamin. Beim Kochen selbst mit conc. Salzsaure gab das Rutaecarpin nur das Hydrochlorid, welches durch Wasser sofort hydrolysirt wird, wahrend das Evodiamin dabei in einen tiefblauen Farbstoff umgewandelt wird. Durch Kalischmelze liefert Rutaecarpin Anilin, Kohlensaure und Indol-2-carbonsaure, wahrend durch heisses amylalkoholisches Kali Anthranilsaure und eine kleine Menge einer bei 246°schmelzendes Pikrat gebenden, nicht weiter untersuchten Base ergab. Auf Grund dieser Daten liessen Asahina und Mayeda dem Rutaecarpin die Konstitution: [chemical formula] zukommen. Nun haben die Verfasser (A. u. F.) die Einwirkung von amylalkoholischem Kali auf Rutaecarpin von neuem untersucht und gefunden, dass man als Hauptprodukte Anthranilsaure und eine Aminosaure C_<11>H_<12>O2N2 erhalt. Diese Aminosaure (Smp. 257°) liefert ein Pikrat vom Smp. 247°, zeigt aber keine Fichtenspan-reaktion. Beim Erwarmen mit verd. Salzsaure spaltet sie ein Mol CO_2 ab und geht quantitativ in 2,β-Aminoaethylindol ueber. Diese Tatsache spricht dafur, dass die Aminosaure 2,β-Aminoaethy-lindol-3-carbonsaure ist und bestatigt experimentel die von Asahina und Mayeda aufgestellte Rutaecarpin Formel: [chemical formula] Rutaecarpin 2,β-Aminoaethylindol-3-carbonsaure 2,β-Aminoaethylindol-3-carbonsaure aus Rutaecarpin. 5g Rutaecarpin werden mit 40g KOH u. 40cc Amylalkohol 2 Stunden unter Ruckfluss gekocht, wobei die schwerloslichen Rutaecarpinkrystalle allmahlich verschwinden. Nach dem Erkalten erstarrt das ganze Produkt krystallinisch, welches durch Zusatz von 50cc Wasser aufgelost wurde. Aus der wasserigen Losung erhalt man durch Ansauern mit Phosphorsaure und Ausaethern wenig Anthranilsaure. Die amylalkoholische Losung scheidet beim Stehen einen krystallinischen Niederschlag ab, welcher sich als anthranilsaures Kali erwies. Die Gesamtmenge der Anthranilsaure betrug 1.7g. Man destillirt nun das amylalkoholische Filtrat im Vacuum, um die letzte Spur Amylalkohols wegzuschaffen, nimmt den syruposen Ruckstand in wenig Wasser auf und neutralisirt vorsichtig mit verd. Phosphorsaure an. Es scheiden sich daraus hellgelbe Nadeln ab und sie erstarren bald breiartig, welche abgesogen, mit Wasser und Alkohol gewaschen und getrocknet werden. Ausbeute 3.1g. Beim Umkrystallisiren aus heissen Wasser stellten dieselbe rein weisse, seidenglanzende Nadeln vom Smp 257°dar. 0.1514g Subs. 0.3643g CO_2, 0.0855g H_2O. 0.1489g "17.4cc N-Gas (17.5°, 761mm). C_<11>H_<12>N_2O_2 Ber. C 64.70% H 5.92% N 13.74% gef." 64.47% "6.20%" 13.49% Diese 2,β-Aminoaethylindol-3-carbonsaure ist in den meisten gebrauchlichsten organischen Losungsmitteln fast unloslich. Im Eisessig und heissem verdunnten Alkohol ist sie loslich. Im heissem Wasser ist sie betrachtlich, in kaltem dagegen wenig loslich. Mineralsauren, Ammoniakwasser und Alkalien losen sic leicht auf, Bicarbonat wird aber nicht zersetzt. Merkwurdig
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