Destillirt man das matrinsaure Kali mit Natronkalk und fraktionirt das Destillat, so erhalt man folgende acht Fraktionen : [figure] Das α-Matrinidin C
12H
20N
2 bildet hell gelbes, charakteristisch riechendes Ol und siedet unter gewohnlichem Druck bei 282° unter teilweiser Zersetzung, d
154 1.025, n
D 1.5283, [α]
18D-18.75. Das Pikrat bildet gelbe Nadeln vom Smp. 228°, das Gold- und Platin-doppelsalz sehr zersetzlich. Da es ein basisches Nitrosoamin liefert, so mussen ein N-Atom sekundar und der andere tertiar gebunden vorkommen. Aus der Molekularbrechung lasst sich eine Doppelbindung erwarten, was jedoch bei der Jodzahlbestimmung nach Wijs durch die Bildung einer schwarzen Masse nicht sicher bewiesen wurde. Durch Einwirkung von Saureanhydriden wird es nicht nur an die NH-gruppe acylirt, sondern auch ein Mol Wasser angelagert, z.B. C
12H
21NO·N·CO·CH
3 (Smp. 160°), C
12H
21NO·N·CO·C
6H
5 (Smp. 153°). Das β-Matrinidin, dem die Zusammensetzung C
13H
13N
2 od. C
13H
20N
2 zukommt, bildet hell gelbes, weniger riechendes Ol von [α]
18D+1.68. Es gibt ein Pikrat (gelbe Nadeln, Smp. 184°) und ein Platindoppelsalz (C
13H
20N·HCl)
2 PtCl
4 (orange Prismen, Smp. 214°). Da es ein in Sauren losliches Nitrosoamin liefert, so muss ein N-Atom von sekundarer und der andere von tertiarer Natur sein. Merkwurdig ist, dass die beiden Basen α- u. β-Matrinidin nach der Herzig-Meyerschen Methode ein N-Methyl aufweisen, obwohl das Matrin selbst sich als N-Methylfrei erwies. Von den Fraktionen I
a...I
d, die entweder Indol- oder Pyrrolderivaten gehoren, besitzt I
a wahrscheinlich die Zusammensetzung C
12H
15N, gibt ein krystallisirendes Styphnat (Smp. 155°) und entspricht I
b der Formel C
12H
17N. Die Fraktion I
k bildet weisse Blattchen vom Smp. 64, ist N-frei.
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