In diesem Aufsatz wird versucht, das anscheinend bisher wenig berücksichtigte Problem der pädagogischen 'Heilung' anzugehen. Im Bezugauf das Wesen des pädagogischen Aktes oder Verhältnisses nimmt man an, daß es auf dessen Grund eine Wirksamkeit gibt, die man 'heilend' nennen kann. Geleitet vom Interesse an der heilenden Beziehung im weiteren Sinne ist beabsichtigt, die Struktur der Heilung welche ursprünglich zu erzieherischen Ereignissen gehort, und deren Bedeutung zu erfassen.
Dabei ist es C. G. Jung's (1875-1961) psychotherapeutische Theorie und sein psychotherapeutisches Modell worauf sich dieser Versuch als Ansatz zur Klärung dieses Problems stützt. Besonders in seiner Theorie des Individuationsprozesses ist die Frage nach Selbstwerdung intensiv verfolgt. Mit dem Kern dieser Frage wird die Logik der Selbsterziehung bzw. Selbstbildung auf die Frage der Selbstheilung zürüchgeführt.
Der Topos der Heilung ist eine im ontologischen Sinne erschlossene Dimension. Vom Standpunkt des psychotherapeutischen Modells der Beziehung Heilender-Kranker aus, die auf dieser Dimension beruht, wird die heilende Wirkung, welche im erzieherischen Prozeß tätig ist, als Dimension der Selbstheilung erhellt.
抄録全体を表示