1. Die Arbeit behandelt die saxicolen Arten der Flechtengattungen Rinodina und Rinodinella (Fam. Physciaceae) in der Alten Welt aufbauend auf der Revision der europäischen saxicolen Arten durch Mayrhofer & Poelt (1979).
2. Die Geschichte der Gattung Rinodina wird kurz dargestellt.
3. Der Gliederung der Gattung Rinodina werden vor allem die Merkmale der Ascosporen zugrunde gelegt. Die verschiedenen Sporentypen werden an Hand von Abbildungen vorgestellt.
4. Die Arten werden unter Einbeziehung einiger noch unbeschriebener Taxa geschlüsselt. Neben einem 95 Arten der Gattung Rinodina und 4 Arten der Gattung Rinodinella umfassenden Gesamtschlüssel werden drei Teilschlüssel gegeben: für Europa (57 Arten der Gattung Rinodina und 2 Arten der Gattung Rinodinella) und angrenzende Gebiete, für Afrika südlich der Sahara sowie für Ostasien.
5. Insgesamt sind für die vorliegende Bearbeitung über 2000 Proben revidiert worden. Von allen untersuchten Taxa konnten die Typen studiert werden.
6. Für Europa werden 8 Arten und eine Varietät der Gattung Rinodina neu beschrieben: Rinodina clauzadei, R. cretica, R. epimilvina, R. iberica, R. nivalis, R. orculariopsis, R. tominii, R. vezdae und R. iodes var. immersa. In den Beschreibungen der neuen Arten finden die wichtigsten Merkmale sowie kurze Notizen zur Substratwahl und Verbreitung Aufnahme. Abbildungen der Sporen werden angeschlossen. Für die restlichen europäischen Arten werden ergänzende Daten zur Beschreibung, Synonymik und Verbreitung gemacht.
7. Für Afrika werden 6 Arten der Gattung Rinodina neu beschrieben: Rinodina albicans, R. almbornii, R. geesteranii, R. groenhartii, R. minima und R. newtonii.
8. Für Asien werden 4 Arten der Gattung Rinodina neu beschreiben: Rinodina andjasmorensis, R. fuscescens, R. perminuta und R. poeltii.
9. Neue Kombinationen sind: Rinodina subtristis und Rinodina subglaucescens var. lavicola aus Afrika, Rinodinella stenospora aus Asien und Rinodinella halophila aus Afrika.
10. Als Synonyme erkannt und eingezogen werden 12 Arten und eine Vielzahl infraspezifischer Taxa; 20 Arten werden ausgeschlossen, wobei 16 Arten zur Gattung Buellia, 1 Art zur Gattung Dimelaena (2 Arten sind bereits von anderen Autoren zu dieser Gattung gestellt worden), 2 Arten zur Gattung Dirinaria und 1 Art zur Gattung Mosigia gehören. 3 Arten können nicht behandelt werden, da kein Typusmaterial zu beschaffen war; 2 Arten erwiesen sich als corticol und sind nicht berücksichtigt worden, bei 1 Art war das Typusmaterial so schlecht entwickelt, daß keine Bearbeitung möglich gewesen ist.
11. Die Verbreitung der meisten europäischen sowie einiger afrikanischer und asiatischer Arten wird an Hand von Punktverbreitungskarten dargestellt. Charakteristische Arealbilder werden diskutiert. Die Bindung vieler Arten an spezifische Gesteinstypen findet ihre Bestätigung. Vier Arten sind parasitisch: Rinodina epimilvina, R. obnascens, R. parasitica und R. superposita.
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