Zwischen 1780 bis 1820 standen die drei Elemente, die den modernen deutschen Familienbegriff konstituierten, zur Verfügung. Besonders in den drei Familientheorien Kants (1797), Fichtes (1797) und Hegels (1821) finden wir die theoretische Entwicklung des Konzepts der
Familie als die moderner Kleinfamilie (engl.
nuclear family). Einerseits lässt sich der Entstehungsprozess der Vorstellung der
Familie begriffsgeschichtlich nachvollziehen. Andererseits lässt sie sich auch in Beziehung zwischen der
Familie und der modernen individualistschen und liberalistischen Gesellschaft erklären. Die Vorstellung von der
Familie symbolisierte die neue freie individualistsche Gesellschaft in Abgrenzung zur alten ständischen und häuslichen Gesellschaft (
ancien régime). Die Eheschließung des freien Mannes und mit der freien Fau, die einander herzlich lieben, schafft eine
Familie, und sie produzieren freien Menschen (Kinder), ziehen sie groß und pflegen sie. Wenn das Kind erwachsen wird, unabhängig und frei, kommt die Rolle der
Familie an ihr Ende.
Aber die neue Gesellschaft hat eine neue moderne Geschlechterdifferenz produziert und strukturiert. Der Mann repräsentiert seine Familie in der öffentlichen Sphäre, und die Frau wird die Zentralfigur der Liebe und des Glaubens in der
Familie, also in der privaten Sphäre. Das ist die Geburt des Mythos der Mütterlichkeit. Gerade zu Beginn war Die Vorstellung von der
Familie die Basis für die Menschenbildung, die Freiheit und die Gemeisamkeit der Geschlechter, aber mit der Vergrößerung der Entfaltungsmöglichkeiten für Frauen und der Verbesserung der Bedingungen für sie in Ausbildung, Arbeit und allen anderen Tätigkeitsfelder wurde die
Familie in der Vorstellung so etwas wie ein Symbol für die Hinderniss, welche die Freiheit der Frauen einschränkten. Warum?
Aus der Gender-Perspektive und im Dialog mit der feministischen Kritik werden die Möglichkeiten und Problematik der
Familie als Basis der Bildung und Freiheit des Individuums in unserem Zeitalter diskutiert.
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