In diesem Aufsatz wird versucht, die positive Bedeutung des physis-Begriffs in der Ontologie des späten Heidegger aus dem Zusammenhang mit dem
kinesis-Begriff neu zu beleuchten. Heidegger hält die
kinesis nicht our für die Grundbestimmung des hermeneutischen Vollzugs des Daseins, sondern auch für den Schlüsselbegriff seiner ontologischen Auslegung der physis, d. h. seiner Hermeneutik der Natur. Die kinesis des Daseins als »Sein zum Ende« bedeutet, unterwegs zum Tode'als der höchsten Möglichkeit des Daseins'zu sein, nämlich
energeia ateles. Und die
kinesis der
physis selbst bedeutet wiederum, unterwegs zur Anwesenheit (ousia)'über der die Unanwesenheit der
physis als der
arche waltet'zu sein, nämlich
energeia ateles. Die
kinesis der
physic durchherrscht dabei die
kinesis des Daseins in seiner Geworfenheit, so daß beide zusammenschwingen. Dieser kinetische Zusammenhang von
physis und Dasein ist gleichsam »das immanente mit-schwingende Verhältnis«, Die
physic läßt den hermeneutischen Vollzug des Daseins unterwegs sein. Dies bedeutet zugleich, daß die
physis das unsichtbare Maß der Wahrheit ist, das den unendlichen Vollzug der Hermeneutik der Natur leitet. Diese meta-hermeneutische Selbstkritik der Naturhermeneutik, die Heidegger mit »Dichtung« oder »Gelassenheit« ausdrückt, gibt uns das Maß (
metron) wie das Ethos (
èthos) im griechi-schen Sinne, mit denen wir inmitten der Natur und auf dieser Erde leben sollen.
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