Der Zweck dieser Arbeit ist, die Ideologie und die Wirklichkeit der Behindertenpadagogik (Sonderschulsystem), die in der NS-Zeit festgelegt wurde, durch die Prufung der Reformgedanken uber die Hilfsschule im Anfangsstadium, zu betrachten. Seit dem Ende der Weimarer Republik wurde das Hilfsschulwesen wegen der finanziellen Krise in vielen Stadten verkleinert. Die Lehrkrafte, welche sich aktiv im NS-Staat politisch beteiligten, sahen im Liberalismus, Demokratismus und Marxisismus die Feinde der Hilfsschule, den NS-Staat dagegen betrachteten sie als Schutzende und Entwickelnde Institution und dann ergriffen sie die ideologische Initiative. Die Hilfsschule stand in einem Kooperativen Verhaltnis zu der damalingen eugenischen Politik und diente mehr oder weniger als "Sammelbecken", um jene "Schwachsinnigen", welche Subjekt der Sterilization waren, nahmentlich zu erfassen und deren Information dem eugenischen Gericht vorzubringen. Aber die Meinungen der Lehrkrafte waren uber die Sterilization verschieden. Zum Beispiel bis zu welchem Intellegenzgrade man jene freiwillig oder zwanghaft vorzunehmen hatte. Die Idee, die Hilfsschuler zu brauchbaren Mitgliedern der volksgemeinschaft (als Hilfsarbeiter) zu machen, wurde auch von den Nationalsozialisten aufgegriffen. Es existierten einige Gedanken zur Umgestaltung des Sonderschulwesens, von denen jedoch nur einige aufgenommen wurden, denn folgten die Vertreter der Sonderschulen immer noch den alten traditionellen MaBnahmen, welche vom Verband der Hilfsschule erarbeitet wurden. Das "Reichsschulpflichtsgesetz" (1938) legte die allgemeine Schulpflicht nun erstmals, der wichtigste Forderung des Vebands der Hilfsschule entsprechend, auch fur die Sonderschule fest. Es gab auch viele Ideen zur "Verbesserung" der Erziehungsinhalte. Die Idee Tornow's, der einfluiBreichste Padagoge auf dem Gebiet der Sonderschule seiner Zeit, wurde aufgegriffen. Tornow's Teorie beruhte offiziell auf die Gedanke Krieck's, aber ihre konkreten Grundsatze der Erzirhung waren nicht anders als die der Reformpadagogik, zum Beispiel Gesamtunterricht, Heimatskunde, Arbeitserziehung usw. SchlieBlich hatte die Hilfsschulpadagogik in der NS-Zeit keine neuen Erziehungsinhalte wie die der Umgestaltung des schulwesens. Man kan sagen, daB die NS-Sonderschulpolitik war eine der "Modernisierung" der Erziehung gleichartig wie die Aufhebung der Vorschule usw. Jedoch die nationals-ozialistische (eugenische) Ideologie konnte letztlich nur scheinbare aber keine wirkliche fuhrende Idee von Behindertenpadagogik werden. Die kriegtriebenden Politik hatte im Gegenteil die (Sonder-) Schulpadagogik zugrunde gerichtet.
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