Ich habe die vergleichende Untersuchung der Turkensattel am Schädelgrunde bei den Normal- und Schutzjungen vorgenommen. Dabei habe ich als Untersuchungsmaterial einerseits die Normaljungen im Alter von 10-18 Jahren in der Volks- und Mittelschule, welche sowol mit den wissenschaftlichen Studien ausgezeichnet als auch gute Charakter sind, anderseits die Schutzjungen (zuchtlose Jungen), welche im demselben Jahresalter sind und in der offentlichen Schutzanstalt aufgenommen wurden, ausgewahlt.
Mit der Genähmigung des betreffenden Büreaus photographierte ich genau unter den gleichen Bedingungen d. h. die Entfernung des Filmes von dem Brennpunkte beträgt 60cm, den notigen Teil des Körpers der Jungen mit X-Strahlenapparate und zwar der 251 Normaljungen und 176 Schutzjungen.
1. Horizontaler Durchmesser.
Man mass den horizontalen Durchmesser der Türkensattel nach Tanemurascher Methode. Man stellt zunächst auf dem Mittelpunkte d. h. dem breitesten Teile derselben eine Horizontallinie, damit man den Abstand zwischen der Vorder- und Hinterwand feststellen konnte.
2. Vertikaler Durchmesser.
Man stellt zuerst den vertikalen Durchmesser in dem tiefsten Teile des Turkensattelbodens fest, dann zieht man gegen die Horizontallinie eine senkrechte Linie und verbindet sie mit Processus anteriores und posteriores, und mass man so den Abstand der verbundenen Linie vom Kreuzungspunkt.
3. Eingangsbreite.
Man mass nähmlich den Abstand der Eingangsbreite in der verbundenen Linie beides Spitzendes von Processus anteriores und posteriores.
Aus dem Resultate der Untersuchung konnte ich feststellen, dass der Vergleichungsexponent einzelner proportionaler werte in jedem Alter d. h. die Eingangsbreite im Alter von 16, Vorder- und Hinterbreite im Alter von 10 Jahren und Vertikalbreite im Alter von 14 Jahren sowol bei den Normaljungen als auch Schutzjungen ganz gleich ist. Aus dem horizontalen Durchmesser im Alter von 13, 14, und 18, Jahren und dem vertikalen im Alter von 15 und 18 Jahren erkannte man, dass die beide Durchmesser der Schutzjungen von dem der Normaljungen übertroffen werden. Bei allen anderen Fallenwar der Exponent der Schutzjungen höher als der der Norjungen. Dann habe ich noch sie bei den 225 Normal- und 152 Schutzjungen je nach ihrer Form in 4 Typen eingeteilt.
1. Runde Form
2. Ovale Form
3. Platte Form
4. Unregelmassige Form.
Bei der Vergleichung der Form der Türkensattel beider Jungen ersah ich, dass die runde Form bei den Normal-jungen 80 und bei den Schutzjungen 50 war. Bei den Normaijungen war ihre ovale Form 63, während sie bei den Schutzjungen 49 war. Die platte Form derselbenwar bei den Normaljungen 38 und bei den Schutzjungen 28. Die Normaljungen wiesen 44 unregelmässige Form und die Schutzjungen 25 derer der Türkensattel. auf.
Zusammenfassung.
1. In meinem Untersuchungsgeblete war der Entwickelungszustand der Türkensattel bei den Schutzjungen im allgemeinen besser als die Normaljungen in demselben Alter.
2. In der Klassifikation der Turkensattel nach ihrer Formzeigtesich wie man ob n erwähnt, die platte Form bei den Schutzjungen hoheres Prozent als das der Normaljungen, während das an der runden, ovalen und unregelmässigen Form bei ihnen viel niedriger ist.
3. Es scheint die Schutzjungen viel besser entwickelte Hypophysen zu besitzen als die Normaljungen in demselben Alter. Es soll unübersehbare Erscheinung sein, wenn man zukünftig in Bezug auf Erforschung der Schutzjungen über die Organen der inneren Sekretion weiter studieren will.

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Der Verfasser berichtet ueber einen Fall, der wegen der heftigen Otalgie und des starken Sehwindelgefuehls unsere Poliklinik besuchte. Die Kranke ist eine Frau von 18 Jahre. Sie hat seit lange an der haeufig rezidivierenden Otorrhoe gelitten. Vcrfasser legte zuerst einen Verdacht auf das Mittelohrcholesteatom mit einen Bogengangsfistel. Die Operatiosbefunde sprachen aber dagegen. In der Paukenhoehle und im Antrum win-den naemlich nur geringe Granulationen nachgewiesen; in denMastoidzellen seroese Infiltrationen konstatiert. Die perilabyrinthaeren Zellen nicht stark entwickelt. Waehrend der Operation Spontannystagmus (horizontal, nach der gesunden Seite) bemerkt. Dauer nur einige Sekunden. Nach der Operation sind die obenerwaehnten subjektiven Beschwerden erloschen. Die Diagnose wurde deshalb von neuem als Perilabyrinthitisg estellt.
Verfasser hat doch waehrend der Nachbehandlung infoige der ueppigen Granulationswitcherung in der Wunde und der Zunabme der labyrinthaeren, Schwerhoehrigkeit die Verdacht auf die luetische Labyrinthitis gelegt. Die Funktionspruefung des Kleinhirnes zeigte negatives Resultat. Die eitrige Labyrinthitis ausgeschlossen. Wassermannsche Reaktion positiv. Die antiluetische Kur wurde deshalb ausgefuehrt. In der Anamnese konnte Verfasser mehrere klinische Symptome von angeborener Lues bemerken und machte einige Bemerkungen darueber.

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