Mehrere Autoren haben es schon bestätigt, dass bei Transfusion des art fremden Tierblutes immer eine wesentliche Atem- und ZirkulationsstOrung hervorgerufen wird. Hierauf untersuchte Verf. die toxische Wirkung auf Atem- und Zirkulationsorgan an Kaninchen und Hunden des 1VIenschen-, Rinder-, Pferde-, Ziegen-, Schweine-, Hunde- und Kaninchen- blutes.
Ergebnisse :
1) Die Giftigkeit des artfremden Blutes ist je nach der Art der nicht nur Spender-, sondern auch Empfängertiere verschieden. Im allgemeinen ist der Hund gegen artfremdes Blut empfindlicher als das Kaninchen. 2) Auf Hunde wirkt das Plasma von fast alien Tieren (Rind, Ziege, Kaninchen und Mensch) kaum giftig. Jedoch besitzen die Blutkörperchen und hämolysierten Blutkörperchen von mehreren Tieren dieselbe Giftigkeit vvie das Vollblut. Auf Kaninchen haben Blutkörperchen kaum giftige Wirkung, hämolysierte Blutkörperchen und Plasma aber Giftwirkung wie das Vollblut. 3) Die Giftigkeit des konservierten Blutes ist ähnlich der des frischen. Im allgemeinen wird die Giftigkeit durch 5 bis 7 Tage Ianges Aufbewahren abgeschwächt ; ausnahmsweise wird das Gift des Rinderblutes gegen Kaninchen und das des Kaninchen- und Schweineblutes nach 7-10 Tage langer Aufbewahrung nicht wesentlich abge schwächt. Haemolysierte Blutkörperchen vermindern dagegen nur im Laufe von wenigen Stunden deutlich ihre Giftigkeit. 4) Unter den akuten Wirkungen des artfremden Blutes ist das auffallendste Symptom die von Gefasserweiterung bedingte Blutdrucksenkung. Die Gefässerweiterung ist an dem Darm und der Leber am deutlichsten. Die Hautmuskel- und Lungengefässe erweitern sich, aber bei ihnen wird zuzeiten sekundäre Verengerung infolge der Blutdrucksenkung beobachtet. Nieren- und Milzgefässe verengern sich immer. 5) Die Gefässdilatation ist peripherer Natur, da der Blutdruck nach der Dekapitation, Durchschneidung der Nn. Vagi, Entfernung des. Carotissinusnerven oder Atropinanwendung wie dei normalen herabgesetzt wird. A drenalin und Zentralnerven erregende Mittel mögen jedoch den durch artfremdes Blut stark herabgesetzten Blutdruck erhöhen. 6) Die Kontraktionskraft und Schlagzahl des Herzens nimmt etwas ab. An dieser Hemmung ist zum Teil die Vaguserregung beteiligt. Die starke Herzschädigung tritt erst nach der Atemlähmung ein. 7) Die Atmung wird durch den durch die Blutdrucksenkung hervorgerufenen Carotissinusreflex kurze Zeit beschleunigt. Grosse Dosen des artfremden Blutes hemmen sie stark und die Atembewegung steht allmählich still. Diese Atemlähmung ist nicht die Folge der lähmenden Wirkung des Blutes auf die Atemzentren, sondern die Folge der von Blutdrucksenkung bedingten Zirkulationsstörung des Gehirns. 8) Die Giftwirkung des artfremden Blutes tritt immer mit Begleitung der Haemolyse ein. Sie wird bei Injektion von nicht haemolysierendem Blut gesehen, wenn es vor Anwendung zerstört wird. Jedoch geht die Giftigkeit mit der Haemolyse nicht immer parallel. Das Plasma erhält seine Toxizität dadurch, dass es die Blutkörperchen vom Empfängertiere zerstOrt. 9) Die toxische Substanz des Blutes entsteht durch Haemolyse. Der Unterschied der Giftigkeit beruht auf dem Grad der Haemolyse und der Menge der giftige Substanz in den Blutkörperchen. 10) Die toxischen Stoffe sind weder Haemoglobin noch Blutstroma. Ihre blutdrucksenkende Wlikung ist ähnlich der des Histamins, aber sie wirken auf den Darm hemmend. Sie sind also nicht Histamin, vielleicht Adenylsäure oder eine dieser verwandten, weil ihre Wirkungen mit der der letzteren identisch sind. 11) Artfremdes Blut nimmt im allgemeinen durch langsame Infusion und Verdiinnung mit Kochsalz-, Ringer-, besonders hypertonischer Traubenzuckerlösung an Toxizität ab.
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