Von den Sinnen sprechen wir in verschiedener Weise ; 1. Vom theoretischen Standpunkt her ist die "Sinnlichkeit" eine Rezeptivitat der Sinnesorgane, namlich die Empfanglichkeit, die die vom Gegenstand affizierte Vorstellung ergibt. Sie bietet die Materien, die der Verstand im Denken zum Begriff bildet. 2. Von der Praxis her gesehen ist die "Sinnlichkeit" als die Natur des Menschen von der Vernunft reguliert : sie ist Trieb, Neigung, Leidenschaft und damit naturliche Handlung. 3. Vom asthetischen Standpunkt her gesehen ist sie die Darstellungsfahigkeit und die Urteilsfahigkeit uber Schonheit und Kunst, als schopferische Sinneswirkung, Kunsttrieb, Anschauung, Gefuhl, usw. Sie ubertrifft nicht zuletzt darin die Rezeptivitat und die blosse Menschen-Natur. So ist unser Interesse fur die "Sinnlichkeit" der asthetischen Schaffensfahigkeit wesentlich. Es ist zu berucksichtigen, dass die Definition der "Sinnlichkeit", entsprechend der Entwicklung der europaischen Kunst, Spannungen enthalt, und vor allem in der Moderne kommt die Definition zu eine Konfrontation mit der Kunsttheorie. Es entsteht folgende Fragen : a) Ist die "Sinnlichkeit" als Schopfungsfahigkeit im Geist oder in der Natur liegend? b) Wie ist es mit ihrer Wirkung auf das Gefuhl oder auf die Anschauung? c) Ist sie als Schopfungsprinzip auf die Form oder auf den Inhalt gerichtet? d) Ist sie als der synthetische Sinn oder der spezifische Sinn wirksam? Man erinnert sich an die verschiedenen Meinungen in der Asthetik und Kunstwissenschaft seit dem Ende des 19.Jhs. Wichtig ist, dass in diesen Ansichten auch die verschiedenen Grundlagen fur die Stile liegen. Kurz gesagt, es entsteht der Kunststil da, wo die Individualitat die eigene personliche Welt sinnlich darstellt. So ermoglicht die "Sinnlichkeit" das Wirkungsverhaltnis der Darstellungstat, ja der endlosen Tathandlung im Sinne von Fichte. Die "Sinnlichkeit" im Stil macht sichtbar die oben erwahnten Moglichkeiten in der Konkretisierung der Kunst. Sie wirkt aber auch in jeder Stilstruktur wesenhaft. Wir nennen diese Wirkungsgesetzlichkeit die Logik der "Sinnlichkeit". Diese Logik ist die Konsequenz, in der die Darstellungswelt des Menschen Schonheit und Kunst erstellt. Sie ist die Wurzel des Stils. Damit grundet die "Sinnlichkeit" eine Welt des autonomen Werts des Menschen und zugleich ein Stellenwert innerhalb der menschlichen Wahrheiten und der Handlungen. Deswegen kommt es im Sinne der Wahrheitsauffassungen auf die Erkenntnis der "Sinnlichkeit", und im Sinne der Handlungen auf die Moral der "Sinnlichkeit" an. In dieser Dualitat wird die "Sinnlichkeit" zu einem tiefen Einblick ins menschliche Dasein.
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