Bei Kaninchen legte die Verfässerin die Schilddrüse auf einer Seite bloss und bestrahlte sie mit Kathodenstrahlen 10, 20, 30 und 40 Minuten lang und liess die Tiere 1, 2, 3, 5, 7, 14, 21, 28 und 35 Tage lang weiter leben, um dann sie zu toten und ihre Schilddrüsen mit Eosinhämatoxylinfärbung und Uransilbermethode zu untersuchen.
Bei einer zweiten Gruppe der Kaninchen bestrahlte die Verfaeserin die Schilddrüse durch die Haut mit 1 und 2 HED der X-Strahlen und liess die Tiere 1, 2, 3, 5, 7 und 14 Tage lang weiter leben, um sie dann zu toten und ihre Scbilddrusen mit denen der erstgenannten Tiere zu vergleichen. Daraus ergibt sich das Folgende:
1) Wenn man die Schilddrüse beim Raninchen mit Kathodenstrahlen bestrahlt, so fallen die Epithelzellen im allgemeinen der Degeneration anheim, indem sie schrumpfend ihre Volumina vermindern und sich unregelmässig umbilden oder kubisch oder platt werden, wobei ihro Grenze aneinander und an der Kolloidsubstanz sich nicht gut erkennen lasst. Der Zellkorper färbt sich wie die sog, Kolloidzelle mit Eosin gleichmässig und erfahrt eine Verminderung oder Verschwindung der glänzenden Körnchen. Auch die Kerne zeigen verschiedene Veränderungen, wie Schrumpfung, intensive Färbung, Umgestaltung, schlechte Färbbarkeit, Zerbrechen, Auflösung u. s. w. Im stark beschaädigten Gebiete gehen fast alle Kerne verloren und die Follikelwand bleibt nur als rotgefärbte dünne Schicht ubrig. Die meisten zwischen den Follikeln liegenden Haufen der Epithelzellen und zahlreiche kleine Follikel gehen zugrunde und wandeln sich in rotgefärbte homogene Massen oder netzartige nekrotische Herde um. Vor allem im stark bestrahlten Gebiet verschwinden viele Follikel und bilden nekrotische solide Herde, worin die degenerierten Kerne gruppenweise oder zerstreut vorhanden sind.
Im Gegensatz hierzu erleiden die von den Strahlen entfernten Follikelzellen nur eine leichte V ränderung, vielmehr wuchern sie nicht selten, wobei die Follikelwand mehrschichtig wird oder die Epithelzellengruppe warzenartig in die Follikelhohle hervorragt.
2) Die Kolloidsubstanz wird duun und flüssig und füllt meistens die Follikelhohle aus, obwohl sie zuweilen sich vermindert oder ganz verschwindet. Im späteren Stadiumn ach Bestrahlung gehen die Epithelzellen haufig zugrunde, wohei die Kolloidsubstanz ganz verschwindet oder nur spurweise übrigbleibt oder verdickte kleine Massen bildet. In der Kolloidsubstanz sieht man häufig abgelösenen Epithelzellen, rote Blutkörperchen und Rundzellen, die gänzlich die Follikelhohle ausfullen konnen.
3) Nach Bestrahlung mit Kathodenstrahlen erfährt das Bindegewebe in Hülle und Zwischensubstanz eine Wucherung, die besondere im stark beschädigten Gebiet auffallend ist, indem die verloren gegangenen Follikel durch das neuentwiekelte Bindegewebe vollständig ersetzt werden. Die Blutgefässe, vor allem Venen und Kapillaren sind hyperämisch und zeigen im stark bestrahlten Gebiet Veränderung der Intima, Obliteration, Zerfall und Blutung. In der Zwiechensubstanz und den nekrotiachen Herden ist die Infiltration der Rundzellen zu sehen.
4) Dass die Veränderung des Schilddrüsengewebes nach Bestrahlung mit Kathodenstrahlen je nach dem Gebiet sehr verschieden ist, hängt davon ab, dass die Penetrationskraft der Kathodensstrahlen in der jodenthaltenden Schilddrüsen besonders schwach ist.
5) Die infolge der Kathodenstrahlen veränderten Epithelzellen sind kaum wiederherstellbar und fallen später der Nekrose anheim, selbst wenn sie anfangs nur eine leiehte Veränderung zeigen. Die Wirkungsdifferenz zwischen Kathoden- und X-Strahlen in Bezug auf die Schilddrüse.
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