Um die Wechselbeziehung zwischen Thymus und Ovarium zu untersuchen, beschäftigte sich Verf. mit eingehenden Untersuchungen der nach der totalen Exstirpation der Thymusdrüse hervorgerufenen histologischen Veränderungen der Ovarien. Als Kontrolle untersuchte er die Ovarien von normalen jungen, vor der Pubertät stehenden Kaninchen. Zur Untersuchung gebrauchte er Hamatoxylin-Eosinfärbung und Cajalschen Versilberung. Die Resultate sind die folgenden:
Befunde der Ovarien bei normalen jungen Kaninchen.
1. Bei den jungen Kaninchen sind die Ovarien makroskopisch im allg. zylinderförmig, ihre beiden Enden sind kegelförmig und ihre Oberflache ist glatt und rötlich grauweiss. Die Grösse ist unbestimmt.
2. Histologisch kann man Rinden- und Marksubstanz unterscheiden. Die Epithelzellen sind einschichtig angeordnet. Die Rindensubstanz besteht aus interstitiellen Follikelzellen und Bindegewebe, jedoch kann man in ihr keine reifen Follikel finden. Die primären Follikel und die kleinen Follikel sind auf der Oberfläche der Rindensubstanz einschichtig angeordnet. Die leicht entwickelten Follikel sind von einschichtigen Epithelzellen umgeben. Die noch weiter entwickelten Follikel liegen verhältnismässig tief, in ihnen kann man Eizellen und Membrana granulosa unterscheiden. In den grossen Follikeln bestehen die Membrana granulosa aus mehrschichtigen Zellen, auf deren Innenseite sich eine ovale Eizelle befindet. Zwischen Eizelle und Membrana granulosa ist eine klare Begrenzung nachweisbar. Die Membrana granulosa sind mit einer amorphen, glassartigen Membran umgeben, auf deren Aussenseite die Tunica vaginalis geschichtet ist. Bei der Tunica vaginalis können zwei Schichten, Tunica vaginalis externa und Tunica vaginalis interna, unterschieden werden. Die letztere ist an Rundzellen reich, die erstere besteht aus einer dünnen bindegewebigen Membran. Die interstitiellen Zellen sind an Zahl gering und ihre Form ist unbestimmt. Die Marksubstanz besteht aus Bindegewebe, in dem zahlreiche Gefässe nachweisbar sind, die indessen weder Dilatation noch Hyperämie zeigen.
3. Bei den jungen Kaninchen zeigt der Golgische Apparat in den Einzellen im allg. keine deutliche Entwicklung. In den kleinen Follikeln liegt der Apparat in der Nähe des Kernes als Körnchen, Stäbchen und Fadchen. In den grossen Follikeln erscheint der Apparat in der Eizelle als Körnchen zerstreut, manchmal liegen diese Kornchen in der Umgebuug der Eizelle dicht aneinander. Der Golgische Apparat in den Zellen der Membrana granulosa ist verhaltnismassig gut entwickelt, in den kleinen Follikel tritt er an der Unterseite des Kernes als Kornchen und Stabchen in Erscheinung, jedoch liegt er manchmal seitlich des Kernes. In den mittelgrossen und grossen Follikeln findet sich der Apparat an der Unter seite oder an den Seiten des Kernes kommaartig, stäbchenartig und fädchenartig.
Befunde der Ovarien nach der Exstirpation der Thymusdrüse.
1. Wenn die Thymusdrüse der jungen Kaninchen total exstirpiert wird, so entwickeln sich die Ovarien schnell (innerhalb des Anfangsstadiums von 10 Tagen). Die Gefässe sind dilatiert und hyperamisch. Es vermehren sich eosinophile Zellen im interstitiellen Gewebe.
2. Im weiteren Zeitablauf nach der totalen Exstirpation der Thymusdrüse kommt es bei den jungen Kaninchen zu einer regressiven Veränderung der Follikel, welche je nach dem Entwicklungsgrad der Follikel verschieden ist. Was am frühesten degeneriert, sind grosse Eollikel. Ihnen folgen mittelgrosse Follikel. Die kleinen primären Follikel sind am meisten widerstandsfähig und bleiben lange Zeit im gesunden Zustand.
抄録全体を表示