Der Verfasser hat unter Leitung von Prof. Dr. J. Shikinami Untersuchungen über die morphologische Entwicklung des häutigen Labyrinths beim Kaninchenembryo angestellt und dabei folgende Resultate erzielt:
1) Die Hörplatte ist bei dem Kaninchenembryo mit 10 Ursegmenten zu finden und sie erscheint beim Embryo mit 14 Ursegmenten als Horgrübe.
2) Die Abschnurüng, wie bei der Maus, findet immer erst am kaudalen Teile der Hörblase statt und schreitet dann kranialwärts fort. Folglich findet die letzte Verschlussetelle der Hörblase immer an ihrem kranialen Ende.
3) Der grösste Durchmesser der Hörblase liegt in der dorsoventralen Richtung.
II. Ductus endolymphaticus.
1) Bezuglich der Entwicklung des Ductus endolymphaticus befindet ich mich im Gegensatz zu der Behauptung von Krause, u.a. und schliesse mich der sekundären Ausstulpungstheorie Finemann's an.
2) Die erste Anlage des Ductus endolymphaticus entsteht durch die Ausstulpung des dorsalteils der Horblase und wird durch das Eindringen der Plica vertiealis von demübrigen Teile der Hörblase abgegrenzt.
3) Die letzte Verschlussstelle der Hörblase findet sich bei den von mir untersuchten Tieren werden an der Spitze des Ductus endolymphaticus noch in deren Nähe.
III. Die 3 Bogengange und die 3 Ampullen.
1) Die Bogengangbildung bei dem Kaninchen findet statt zuerst durch das Ausstülpung das Bogentasche, die, nachdem sie allmählich platt und verklebt geworden ist, schliesslich von ihren Mitte aus resorbiert wird, worauf schon Denis, Krause, Streeter u.a.hingewiesen haben.
2) Die Entwicklungsfolge der Bogengänge ist diese: vorderer, hinterer, lateraler Bogengang.
3) Nach Krause tritt die vertikale Bogentasche entweder fast gleichzeitig mit der lateralen auf, oder die letztere kommt ein wenig später. Diese Entwicklung geht bei dem Kaninchenembryo in gleicher Weise vor sich.
4) Im Frühstadium der Entwicklung bildet das Längeverhältniss der Bogengänge folgende Reihe: vorderer Bogengang-lateraler Bogengang-hinterer Bogengang. Im späteren Stadium der Entwicklung aber besitzt der laterale Bogengang die grösste Länge und der vordere die Kleinst.
5) Die. Anlage der Ampulla geschicht dadurch, dass sich von der Bogentasche abgleidert. Die zeitliche Anordnung der Ampullenbildung ist die gleich, wie sie in Bezug auf die Bogengänge beschrieben worden ist.
IV. Utriculus.
1) Von allen Organteilen des häutigen Labyrinths schnürt sich der Utriculus und der Sacculus am spätesten ab.
2) Der Recessus utriculi hat die Gestalt eines Dreieckes, dessen Basis ventral, dessen Spitz dorsal gerichtet ist. Der Utriculus proprius ist ventrodorsal gerichtet, lang zylindrisch. Der Sinus superior utriculi (Crus commune) bildet einen halbmondförmigen Kanal und der Sinus posterior utriculi ist zylindrisch.
V. Sacculus.
1) Was den Entstehungsort der Sacculusanlage anbelangt, so ist er von dem von Denis und Takuma beschriebenen wesentlich verschieden. Nach Denis buchtet der Teil der medialen Labyrinthwand aus, kaudal von der Mündung des Ductus endolymphaticus liegt. Es ist aber nicht die Sacculusanlage, die an dieser Stelle entsteht, sondern das Denis'sche Diventikel und die Sacculusanlage bildet sich unabhängig davon als eigene Ausbuchtung an der Ventralkante. Nach Krause dagegen bucht der Teil der Medialenlabyrinthwand aus, der kaudal von der Mündung des Ductus endolymphaticus liegt und aus dieser Ausbuchtung die nachher allmählich an die Ventralkante hinzieht, entsteht die Sacculusanlage. Das Ergebnis meiner Untersuchung stimmt mit der Behauptung von Krause überein.
2) Beim Kaninchenembryo ist der Sacculus vollkommen abgeschnürt, wenn der Ductus cochlearis 2 Windungen zeigt (Maus gibt 2 1/2 an).
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