In der 1. Mitteilung berichtete Verfasser die interessante tätsache, dass sich durch chemisch reines Cholesterin bezw. Lecithin von Merck nach Adsorption mit Adsorbin bei intravenoser Injektion die entsprecheuden Antikörper (präcipitin-und Komplementbindende Antikörper) erzeugen lassen.
Diese Immunisierungsweise wurde gegenüber der Lipoidinjektion mit Schlepper (Schweinserum) in Bezug auf Spezifiizität besonders auf anaphylaxieversuche angewendet. Diesmal wurden in gleicher Weise Meerschweinchen mit adsorbiertem Lipoidantigen (Cholesterin und Lecithin von Merck) viele Male durch subkutane Injektionen sensibilisiert.
Darnach warden die gebildeten Antikörper mit der präcipitinreaktion nach Ogata bestimmt und dem Tier das der Bindungszone entsprechende Antigen injiziert. Zur Kontrolle wurden Meerschweiuchen mit Rinderserum vorbehandelt und die Schocksymptome nach der Antigeninjektion gepruft. zunachst wurden Antilipoidsera von Kaninchen injiziert und die inverse Anaphylaxie untersucht, weil Cholesterin bezw.
Lecithin als Blutlipoid oder Organlipoid von vorherein in physiologischem Zustand in der körperflussigkeit enthalten ist und nach dor Antikörperinjektion sofort die Antigenund Antikörperbindung in vivo auftreteu kann. Daher ist die passive Anaphylaxie mit diesen Antisera viel undeutlicher als gewohnliche Eiweissanaphylaxie.
Verfasser strebte darnach bei subkutaner Antikörperinjektion die geeignete Inkubationszeit durch Antirinderserum von Kaninchen zu bestimmen und fand sie mit 48 Stunden als am besten. Auf diese Injektionsweise prufte er die passive Anaphylaxie durch Lipoidantisera. Schliesslich untersuchte er auch Antianaphylaxie mit Lipoidantigen.
Die Resultäte sind im folgenden kurz angegeben. Die Reaktionsgrade wurden je nach dem Schockgrad markiert (++++), Schocktod innerhalb 5 Minuten, (+++) Schocktod nach 5 Minuten, ( ) nach typischem Krampf erholt sich das Tier wieder, (++) Atemnot uud Krampf, ( ) leichte Atemnot und leichter Krampf, (+) Unruhe ohne Krampf.
1) Beim Meerschweinchen, welches vorher mit dem durch Adsorbin resorbierten Cholesterin oder Lecithin sensibilisiert wurde, kann man aktive Anaphylaxie erzeugen. Die Antigenmenge zur Re-injektion wurde nach der Bindungezone berechnet; bei der Cholesterin bezw. Lecithininjektion über 10 Mal Bindungszone zeigen sich nur leichte (+) Symptome.
2) Beim Meerschweinchen, welches gegen Cholesterin oder Lecithin überempfiindlich ist, lässt sich durch die Re-injektion von gemischtem Antigen von Cholesterin und Lecithin die starkste anaphylaktische Erscheinung (++) hervorrufen, wie bei präcipitin oder Komplementbindung in Vitro (1. Mitteilung) und weiter durch die Re-injektion des Wassermanschen Antigens ( ), durch die Reinjektion des Organextraktes (Rtinderhodenextrakt) ( ), und durch die Reinjektion von mit Rinderserum gemischem Lipoid antigen ( ). Dabei fand stellte Verfasser auch präcipitin-und Komplementverminderung nach Reinjektion fest.
3) Mittels Auticholesterin- und Antilecithinserums kann man beim Meerschweinchen inverse Anaphylaxie hervorrufen (+).
4) Aus dem schon oben erwahuten Grund erweist sich die passive Anaphylaxie durch Lipoidantikörper meist negativ. Dabei fand man nach Sensibilisierung die versuchte Antigenmenge im Blut weil 500 Einheiten präcipitininjektion beimit Antirinderserum nach 24 Stunden 25 Einheiten ergeben dagegen mit Antilipoidserum nur 10 oder 5 Einheiten durch Bindung mit körperlipoid.
5) Beim durch Cholesterin oder Lecithin immunisierten Meerschweiuchen kann man den antianaphylaktischeu Zustand hervorrufen. Jedoch lässt sich beim durch Cholesterin immunisierten Meerschweinchen mittels Lecithins der antianaphylatetische Zustand nicht hervorrufen, ebensowenig beim durch Lecithin immunisierten Meerschweinchen mittels Cholesterins.
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