Die Untersuchungen wurden vorgenommen an den Fischen: Aal und Makrele, den Amphibien: Salamander, Bufo vulgaris und Rana nigromaculata, den Reptilien: Schlange, Takydromus tachydromoides, Eumeces latisculatus und Schildkröte, dem Vogel: Huhn und den Säugetieren: Fledermaus, Kaninchen und Mensch. Die Dicke der Netzhautschichten wurde genau gemessen.
1. Die relative Dicke der äußeren Körnerschicht (bezogen auf die ganze Retinadicke) ist bei den verschiedenen Tieren verschieden, und zwar bei Fische=Säugetiere>Amphibien>Reptilien>Vogel. Bei den Tieren, welche an den Stäbchenzellen reich sind, ist also die relative Dicke groß, und bei denen, die an den Zapfenzellen reich sind, ist sie klein. Die relative Dicke der inneren Körnerschicht ist: Amphibien >Reptilien>Säugetiere>Fische>Vogel. Die relative Dicke der äußeren Körnerschicht ist bei den Fischen und Säugetieven größer als diejenige der inneren Körnerschicht, aber bei den Amphibien, Reptilien und dem Vogel findet sich das Umgekehrt.
2. Wenn bei den Fischen, Amphibien, Reptilien bzw. Säugetieren die relative Dicke der Zapfenstäbchenschicht (bezogen auf die ganze Retinadicke) groß ist, so ist auch diejenige der äußeren Körnerschicht groß. Auch bei jeder Tierart ist die relative Dicke der inneren Körnerschicht umso kleiner, je größer der Augapfel ist. Die HENLEsche Faserschicht ist gut entwickelt bei den Tieren, welche im hellen wohnen. Die relative Dicke der Nervenfaserschicht ist groß bei solchen Tieren, die eine gute Sehkraft haben.
3. Die relative Dicke der äußeren retikulären Schicht und der Ganglienzellenschicht (bezogen auf die ganze Retinadicke) zeigt bei allen Tieren keine große Schwankung.
4. Bei den Fischen, Amphibien, Reptilien bzw. Säugetieren betätigte sich, daß bei jeder Tierart der Kernteil der bipolaren Zellen den Sehzellen näher steht, wenn das Tier im helleren wohnt. Es gilt also auch hier das KAPPERSsche Gesetz der Neurobiotaxis.
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