a) Die Zahnleiste.
1. Sie erscheint zuerst beim Fötus von 10mm Scheitelsteißlänge am Molarenteil des Unterkiefers, früher als das Auftreten des MECKEL-Knorpels. Im Oberkiefer erscheint die Zahnleiste erst beim 16mm langen Fötus.
2. Sie neigt sich bekanntlich bald nach ihrem Entstehen lingualwärts. Der Grad der Neigung ist im Oberkiefer stärker als im Unterkiefer und ist in den beiden Kiefern am Vorderzahnteil stärker als am Molarenteil. Beim 40mm langen Fötus läßt die immer noch lingualwärts geneigte Zahnleiste ihren Saum auf die buccale Seite hin biegen.
3. Die Zahnleiste des Unterkiefers krümmt sich an dem hinteren Teil 30° gegen die Wange zu, welche Biegung im Fötus von 40mm Länge wieder abnimmt.
4. Der Bogen, den die Zahnleiste als ganzes darstellt, ist im Oberkiefer größer als im Unterkiefer, so daß die Zahnleiste das Oberkiefers außerhalb derjenigen des Unterkiefers sitzt. Dieses Verhältnis ist beim 30mm langen Fötus am auffallendsten, wird aber später immer unbedeutender.
b) Die Zahnkeime.
1. Beim 16-16.5mm langen Fötus lassen sich im Unterkiefer 4 Schneidezahrikeime erkennen, im Oberkiefer aber east beim 17-18mm langen Fötus.
2. Der Eckzahnkeim des Oberkiefers erscheint erst mit der Scheitelsteißlänge von 20mm, und der Eckzahn- und der erste Molarenkeim mit der Länge von 23mm, aber der erste Molarenkeim des Oberkiefers und der zweite Molarenkeim der beiden Kiefer mit der Länge von 30mm.
3. Der Zahnkeim, der im Saum der Zahnleiste erschienen ist, entwickelt sich schräg auf der lingualen Seite der Zahnleiste. Die Reihenfolge der Entstehung der Zahnkeime deckt sich im großen und ganzen mit der jenigen des Durchbruchs der Zähne nach der Geburt, ausgenommen der Eckzahnkeim, der vor dem Molarenkeim entsteht.
4. Das kappenförmige Schmelzorgan verlängert sich anfangs ganz unbestimmt schräg lingual- oder buccinalwärts, aber in den Föten, deren Länge größer ist als 30-56mm, in der Richtung der Längsachse der Zahnwurzel.
5. Die Zahnkeime bewahren im Kappen- und Glockenstadium eine in der Wangen-Zungenrichtung ein wenig gepresste Form.
c) Das ACKERKNECHTsche Organ.
Das Organ läßt sich erst bei dem 16mm langen Fötus neben der medialen Ebene auf der hinteren Fläche der Zahnleiste als ein kleiner Vorsprung bemerken. Beim 30mm langen Fötus wird es schon rudimentär und beim 32mm langen nicht mehr gefunden.
d) Die Lippenfurchenleiste.
1. Diese Leiste kommt beim Fötus von 16mm Länge auf der Lippenseite des Eck- und Molarenteil der Zahnleiste herver und zwar, wie diese, aus dem Deckenepithel der Mundhöhle. Sie geht immer tiefer in das Bindegewebe hinein, ohne daß sie wie die Zahnleiste sich lingualwärts hin böge. Die Lippenfurchenleiste ist dicker als die Zahnleiste, aber ihre Zellen sind weniger dicht vorhanden.
2. Der hintere Teil der Lippenfurchenleiste biegt sich im Gegenteil zu der Zahnleiste nicht nach außen.
3. Sie ist beim 30mm langen Fötus in den beiden Kiefern am Eckzahnteil am tiefsten. Sie ist im Oberkiefer näher von der Zahnleiste begleitet als im Unterkiefer.
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