In der Siedlungsforschung in der Geographie Japans ist die Betrachtung der räumlichen Seite der die Ortschaft bildenden Sozialgruppen eins der Fächer, für die sich Forscher bisher interessiert haben. In diesem Bericht nennt der Verfasser die räumliche, hierarchische Anordnungsform der Sozialgruppen in der ganzen Ortschaft
die räumliche Sozialstruktur der Ortschaft und macht sich die Erfassung der räumlichen Sozialstruktur und ihrer Verwandlung im Zenjoji-Dorf in der Kyoto-Präfektur zur Aufgabe.
Anschaulich sind die kleine Ortschaft, das
Dozokushudan (die Gruppe der Verwandtshaft), das
Miyaza (die Gruppe mit einem Vorrecht für die Feier des Gottes) und das
Kinringumi (die kleinste örtliche Gruppe) als die das Zenjoji-Dorf bildenden Sozialgruppen gefunden worden. Der Verfasser hat die Zeit von 1705 bis 1984 in vier Zeitabschnitte geteilt und die räumliche Sozialstruktur am Ende jeden Zeitabschnittes und ihren Verwandlungsprozeß geklärt (Abb. 8). Die Ergebnisse werden folgenderweise zusammengefaßt:
(1) Der erste Zeitabschnitt (von 1705 bis 1845)
Das Zenjoji-Dorf teilte sich in zwei kleine Ortschaften (
Kamimura und
Shimomura) und darin wurde ein
Dualsystem entdeckt.
Kamimura setzte sich aus etwa sechs
Kinringumis (
Goningumis) zusammen und
Shimomura aus etwa acht
Goningumis. Es gab je drei
Miyazas in
Kamimura und
Shimomura, und in
Kamimura wurden zwei
Dozokushudans gefunden und in
Shimomura vier
Dozokushudans. Das Tempelchen des
Sainokamis, das ein Grenzgott ist, lag am Punkt der Grenze zwischen
Kamimura und
Shimomura.
(2) Der zweite Zeitabschnitt (nach 1845 bis vor 1906)
Beide, Kamimura und
Shimomura, verloren das
Ujigami (der die Gemeinschaft vereinigende Gott), und jede von beiden Vereinigungen wurde schwach. Das
Goningumi wurde neu ins
Eiseigumi umgruppiert. Daher kam es, daß sich
Kamimura aus vier
Eiseigumi zusammensetzte und
Shimomura aus sechs
Eiseigumis. Die Vereinigung des
Dozokushudans wurde schwach. Das
Sainokami erlosch, und daher kam es, daß der Ort, an dem das Tempelchen lag,
Sainokami genannt wird.
(3) Der dritte Zeitabschnitt (von 1906 bis vor 1945)
Kamimura und
Shimomura als Sozialgruppen hörten auf zu existieren, und daher kam es, daß die beiden Räume, an denen
Kamimura und
Shimomura lagen,
Kamide und
Shimode genannt werden.
Sainokami verlor die Funktion der Grenze, und neu war, daß der Seradani-Fluß als die Grenzlinie zwischen
Kamide und
Shimode erkannt wird. Das
Dozokushudan erlosch. Das
Eiseigumi wurde ins
Tonarigumi umgruppiert, und daher kam es, daß je fünf
Tonarigumis in
Kamide und
Shimode verteilt werden.
(4) Der vierte Zeitabschnitt (von 1945 bis 1984)
Das
Miyaza verlor das Vorrecht für die Feier des
Ujigamis, und seine Vereinigung wurde schwach. Dagegen verstärkte sich die Vereinigung des
Tonarigumis. Darauf wurde die Vereinigung des Zenjoji-Dorfs relativ schwach.
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