Gemeinsam für these Untersuchungen ist, class die Steigerung des Amino-N-Gehaltes (mg%) und des absoluten Amino-N-Wertes des Blutes, welches in je 30 Minuten die Milz durchströmte, während der ersten Durchblutungsperiode am höchsten ist und danach eine Tendenz zum Sinken zeigt. Es liegt nahe aus diesem Ergebnisse zu schliessen, dass die Amino-N-Steigerung des Blutes bei dem Durchblutungsversuch der Milz auf die vitale Funktion der Milz zurückzuführen ist.
Ob die Amino-N-Steigerung des Blutes in meinen Versuchen sick auf den Blutkörperchenzerfall in der Milz bezieht, ist nicht sichergestellt. Versuche, die Beziehung der Amino-N-Steigerung zu dem Blutkörperchenzerfall klarzustellen, wurden vielfach angestellt, ohne zu endogültigen Schlüssen zu gelangen. Aber bei Durchblutungsversuchen der verschiedenen Organe, wie Leber (Bornstein u. Roese, 1929), Magen (Ikebe u. Matsuoka, 1932-1933) und Darm (Ikeda, 1934), wurde eine Amino-N-
Steigerung des Blutes bisher nicht aufgefunden. Nur bei Durchblutungsversuchen der Milz, des Organs des Blutkörperchenzerfalls, wird eine Amino-N-Steigerung nachgewiesen. Wie in der
I. Mitteilung erwähnt wurde, entsteht nicht nur Amino-N, sondern auch Harnsäure in der Milz. Und es gibt dabei einen Parallelisms
zwischen der Zunahme von Amino-N und Harnsäure. Wenn der Harnsäuregehalt des Blutes sehr gesteigert gefiuzden wird, so ist die Amino-N-Vermehrung ebenfalls sehr beträchtlich. Diese Harn-saurebildung stammt sehr wahrscheinlich, wie bei der II. Mitteilung gezeigt wurde, aus dem Blutkörperchenzerfall in der Milz. All dieses zusammen führt zur Überzeugung, dass die Amino-N-Steigerung des Blutes in meinen Durchblutungsversuchen wahrscheinlich durch den Blutkörperchenzerfall in der Milz verursacht wird.
Es fragt sick nun, was für Arten von Aminosäuren an der Vermehrung des Amino-N beteiligt sind. Das Blut wurde mit Schenk's Lösung enteiweisst and damn nach Kossel und Kutscher behandelt. Durch Zusatz von Phosphorwolframsäure werden die Diaminosäuren gefällt, während die Monoaminosäuren in der Lösung bleiben. In der mit Phospliorwolframsäure nicht fällbaren Fraktion, die Monoaminosäuren enthält, steigerte sich der Amino-N-Gehalt, welcher ursprünglich 2, 28 mg% betrug, bis auf 6, 31 mg% nach der Durchblutung. In der mit Phosphorwolframsä ure fällbaren Fraktion, die Diaminosäuren enthält, nahm der Amino-N-Gehalt von 6, 21 mg% bis auf 7, 71 mg% nach der Durchblutung zu. Der N-Gehalt in der Arginin-, Lysin- und Histidinfraktion wurde nach Kjeldahl bestimmt. Im Vorblut fand ich 0, 96 mg%, Arginin, 1, 67 mg%, Lysin and 0, 83 mg%
Histidin. Diese Werte stiegen bis auf 1, 29 mg% Arginin, 2, 17 mg% Lysin und 0, 99 mg % Histidin im Blut nach der Durchblutung.
Meine Versuchsreihen zeigten also, dass sowohl Monoaminosäuren wie auch Diaminosäuren an der Vermehrung des Amino-N in meinen Durchblutungsversuchen der Milz beteiligt sind.
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