Die Blutzuckersteigerung nach Adreualininjektion fällt bei eine Woche langein Hunger ausnahmslos eher stärker and länger dauernd aus, als bei Normaltieren, and bei ersteren kommt der maximale Blutzuckerwert meistens dabei etwas später zum Vorschein, als bei letzteren. Wenn der Hunger noch länger dauert, so schwächt sich die hyperglykämisierende Wirkung des Adrenalins mit der Zeit ab. Wenn dabei den Tieren Fettdiät geboten wird, so tritt dieselbe Wirkung wieder auffallend stärker zutage, ist aber nicht so deutlich wie bei eine Woehe dauerndem Hunger.
Der Glykogengehalt sowohl der Leber als auch des Muskels nimmt his zu einwöchiger Hungerzeit deutlich ab, aber bei weiterer Karenzzeit bleibt der Wert praktisch unverändert, selbst wenn nach zweiwöchigem Fasten einige Tage reichlich Fett gegeben wird, wobei die genaunte Adrenalinwirkung, wie gesagt, wieder stärker zum Vorschein kommt.
Deshalb kann man also sicher sager, class zwischen der Hyperglykämie nach Adrenalin and deco Glykogenbestand des Organismus kein direkter Parallelismus im quantitativen Sinne des Wortes nachzuweisen ist, was oben bei Eiweiss-Fettdiät erwähnt wurde. Die Ursache der Verstärkang der Adrenalinwirktmg bei Eiweiss-Fettdiät oder Hunger (d. h. kohlehydratarmer Nahrung) muss folgerichtig in einer anderen Richtung gesucht werden.
Nachträglich wurde ein Teil der Leber, die für die Bestimmung des Glykogengehaltes gebraucht wurde, mit Sudan III gefärbt, und pathologisch-histologisch untersucht. Die rot gefärbten Fettträpfchen in dem Leberparenehym sind bei einwochigem Hunger an Zahl sehr gering and bei zweiwöchigem Fasten etwas zahlreich. Bei drei Tagen Fettdiöt nach zweiwöchigem Hunger wird das Fett in grösserer Menge vorgefunden als bei einwöchigem Hunger and ist dem bei zweiwochigem Hunger fast gleich. Man kann also einen gewissen Schluss über die Beziehung zwisehen dem Fettgehalt des Leberparenchyms und der erwähnten Adrenalinwirkung nicht finden.
Zum Schlusse erfülle ich die angenehme Pflicht, Herrn Prof. N. Kageura, auf dessen Veranlassung diese Arbeit zustande gekommen ist, für seine Leitung and Unterweisung and Herrn Prof. K. Inouye am hiesigen pathologischen Institut für semen freundlichen Beistand meinen ergebensten Dank auszusprechen.
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