In der vorliegenden Arbeit werden cytologische Effekte beschrieben, welche durch Einwirkung von Extrakten aus den Zwiebeln von
Allium cepa und
Allium sativum sowie von Lösungen von Diallyldisulfid, einem Bestandteil der Lauchöle, in den Mitosen des Wurzelspitzenmeristems von
Allium cepa verursacht werden.
Die mit kaltem Wasser gewonnenen Extrakte aus Zwiebeln von
Allium cepa bewirken in den Mitosen der Wurzelspitze derselben Pflanzenart in höheren Konzentrationen vor allem Spindelhemmungen und manchmal auch “stickiness”, während die niedrigeren Konzentrationen verschiedene radiomimetische Effekte, darunter vor allem Chromosomenfragmentationen, hervorrufen.
Auf gleiche Weise erhaltene Extrakte aus
Allium sativum zeigen gegen-über den Wurzelspitzenmitosen von
Allium cepa weitgehend gleichartige Wirkungen; sie sind aber in den entsprechenden Verdünnungen nicht imstande, in den Wurzelspitzen der Ursprungsart Chromosomenaberrationen hervorzurufen, haben also keine automutagene Wirkung.
Das als Bestandteil der Lauchöle bekannte Diallyldisulfid induziert in den Wurzelspitzenmitosen von
Allium cepa Effekte, welche denjenigen sehr ähnlich sind, die von den Extrakten aus
Allium cepa bewirkt werden, woraus geschlos-sen werden kann, daß Substanzen dieses Typus teilweise für die von den Extrakten verursachten Effekte verantwortlich sind. Die Analogien gehen allerdings nicht so weit, daß man Diallyldisulfid als einzig wirksames Agens in den
Allium-Extrakten bezeichnen darf.
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